Snear hat geschrieben:
Zu Zeiten der D-Mark war aber auch die Konkurrenz kleiner. China und Südkorea standen da noch ganz am Anfang. Dass eine zu starke Währung gefährlich ist, sehen wir ja am Beispiel Griechenlands. Und die Schweiz hat auch nicht umsonst den immer stärker werdenden Franken an den Euro gekoppelt. Bei einem Dollarkurs von 1,50 wird die Wirtschaft schon nervös, bei 1,60 sammeln sich die Schweißperlen auf der Stirn. Für einen Nordeuro würde es locker 2 Dollar geben - und dann wären wir genau da, wo Japan heute ist.
Japan hat genau das Problem, das wir hätten, wenn wir heute noch die D-Mark hätten. Probleme beim Export, eine Rezession jagt die nächste und Schulden ohne Ende. Die Japaner sind wohl unbestritten eines der klügsten und fleißigsten Völker der Erde - und trotzdem sind sie auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit. Der Yen hat seinen Wert im Verhältnis zum Dollar in den letzten 10 Jahren verdoppelt - das gleiche wäre mit der D-Mark passiert und würde mit einem Nordeuro passieren. Japan war übrigens bei den Exporten in einer Liga mit Deutschland und den USA und dicht dran, auch mal Exportweltmeister zu werden. Heute sind sie von uns, den USA und China hoffnungslos abgehängt. Schuld ist sicher nicht allein die starke Währung, aber die trägt ihren Teil dazu bei.
Ich bleibe dabei: der Euro ist gut für Deutschland. Und kommt ein Währungscrash, dann hoffe ich, dass wir danach wieder eine Gemeinschaftswährung bekommen. Klar sollte man beim zweiten Mal ein bisschen genauer auf die Bilanzen der Partner schauen, damit so etwas wie mit Griechenland nicht mehr passiert... aber nur AAA-Länder mit ins Boot holen halte ich für gefährlich.
Da werde wieder einfachste Marktregel mit „höchst wissenschaftlichen Argumenten“ einfach ignoriert.
1) Die Auf- und Abwertung einer Währung sollte die FOLGE einer Ökonomischen Veränderung in einem Land, nicht eine Aktion der Politik sein!
Eine Währung wertet auf, wenn die Wirtschaftsleistung stark ist, und umgekehrt.
Eine starke Währung, bedeutet eine starke KAUFKRAFT des Binnenmarktes, die sich nicht nur auf Importe positiv auswirkt, sondern eben auch auf die einheimischen Produkte, was wiederum die Wirtschaftsleistung steigert.
Als die DM Stark war, hatte man auch viele deutsche Autos exportiert, und uch im Inland verkauft. Sie waren aber qualitativ besser als heute! Heute werden sie zum Teil im Ausland billig produziert, und stehen jetzt zu recht in Konkurrenz zu den asiatischen Autos!
Vor 20 Jahren hat niemand ernsthaft einen BMW mit Toyota verglichen!
Heute schon. Und nicht nur weil die Japaner besser wurden, sonder die Deutschen schlechter! Billig lässt grüßen!
Die Schweiz ist eine kleine Volkswirtschaft, die von Währungsspekulationen stark betroffen sein kann. Insofern ist es nachvollziehbar, wenn sie der Aufwertung entgegen wirkt.
Man könnte in der Schweiz aber auch anders Intervenieren. Steuern senken z.B.! Dadurch würden die Preise fallen, und wieder attraktiv werden. Es werden aber nicht die Steuern gesenkt, sonder das Geld in Stützungskäufe andere schlechten Währungen verpulvert, und damit die Finanzwirtschaft unterstützt!
Also, wenn der Euro stark wäre, dann würden MB & Co sicher etwas weniger verkaufen im Ausland. Aber, dafür würden die Deutschen mehr kaufen. Und nicht nur Autos! Die Wirtschaft würde wachsen!