silbrig hat geschrieben:Der weiße Fleckenbefall der Silber Maples ist hochwahrscheinlich Silberchlorid (AgCl) verursacht durch eine Chlorhaltige Substanz mit der die Münzen wohl beim Fertigungsprozess in Berührung kommen.
Interessiert können auf einer Silbermünze im Umkehrversuch durch Kontakt mit Chlor (z.B ein Spritzer Aktivchlorreiniger bzw. Schimmelentferner) solche Flecken erzeugen. Bereits nach 1-2 Sekunden erscheint ein weißer Film. Wartet man länger so wird der Belag gelb-bräunlich. Diese gelb-braune Färbung ist ist auch bei den "original" weißen Felcken zu sehen, wenn sie unter flachem Blickwinkel betrachtet werden.
Silberchlorid kann gelöst bzw. komplexiert werden, was zur Entfernung der Flecken dienen kann. In Frage kommen hier zwei Substanzen:
1) Ammoniaklösung, hierbei wird ein Silbersiamminkomplex gebildet:
AgCl + 2NH3 --> [Ag(NH3)2]^+ + CL^-
Ammoniak ist erhältlich in jeder Apotheke und ist auch als Salmiakgeist bekannt. NAchteilig ist hier, daß Ammoniak nicht ungefährlich ist und auch nicht angenehm riecht. Die Münze muss längere Zeit eingelegt werden.
Die zweite Alternative, nicht erprobt, aber theoretisch machbar
2) Thiosulfatlösung. Thiosulfatlösung ist gesundheitlich unbedenklich, riecht nicht und komplexiert ebenfalls das Silber des Silberchlorids ebenfalls. Hier wird man am ehesten Natriumthiosulfat erhalten. Vermutlich auch in der Apotheke, evtl. als Feststoff und noch nicht als Lösung.
AgCl + Na_2(S2O3) --> Na[Ag(S2O3)]
Über die Dauer der Reinigung kann hier nichts gesagt werden. Aber Zeit und Wärme sind in jedem Fall von Hilfe.
Viel Erfolg
Guter Beitrag!
Allerdings möchte ich noch ein paar Ergänzungen machen. Ich glaube auch, dass die weißen Flecken sehr wahrscheinlich Silberchlorid sein werden. Werde des demnächst mal nachprüfen (Massenspektroskopie, AAS & AES....)
Auflösen kann man AgCl, wie du bereits angedeutet hast mit Ammoniak (NH3). Dies ist allerdings selbst als Verbindung ein Gas und als konz. Lösung unterliegt es dem Gefahrstoffgesetz und ist damit für Privatpersonen nicht zugänglich. Salmiakgeist ist nur eine verdünnte (ca. 20-25%ige) wässrige Ammoniaklösung. Meiner Meinung nach nicht unbedingt das Mittel der Wahl, um Silberchlorid aufzulösen.
Neben dem auch schon erwähnten Na2S2O3 könnte man noch Cyanide verwenden. Diese lösen aber auch Silber, so dass das bei Münzen nicht empfehlenswert ist, außerdem sind sie sehr giftig und entsprechende Verbindungen wiederum nicht zubekommen.
Was noch in Frage kommen könnte ist konz. Salzsäure (HCl). Bei ausreichend hoher Konzentration an Chlorid-Ionen im stark sauren pH-Bereich geht AgCl dann bequem als Dichloroargentat(I) [AgCl2]- in Wasser in Lösung. Stellt sich dann nur die Frage, ob konz. HCl für eine Privatperson leichter zu beschaffen ist.
Selbst find ich die Flecken auf einer Anlagemünze wie dem Maple nicht störend und für die Sammlung als Belegexemplar nehm ich halt jeweils einen Fleckenlosen und der Rest wandert zurück in die Tubes. Allerdings scheinen sich einige ja brennend für die Flecken zu interessieren. Deshalb werd ich mir jetzt mal ein fleckiges Prachtexemplar raussuchen und den dann im Laufe der nächsten Zeit im Labor etwas foltern....
Ergebnisse folgen demnächst!
Lg
47Ag
BRAUNE oder GRÜNE Flecken sind bedenklich... 
