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Geschichte und Geschichten über Geld und Münzen

Allgemeine Diskussionen zu Silber, Gold und Edelmetallen, sowie die Entwicklung des Gold- und Silberkurs.

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Brakteat
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Geschichte und Geschichten über Geld und Münzen

Beitragvon Brakteat » 17.06.2019, 16:07

Hallo.
Habe keinen geeigneten Thread für meine Fragen gefunden. Deshalb ein neuer.

Weiß jemand, warum man im Kaiserreich zunächst 50-Pfennig-Münzen (2,5 Ag) hatte und später die gleiche Münze in "halbe Mark" umbenannt hat? Ich habe ein wenig im Netz gesucht und auch einen Münzhändler gefragt. Aber das war ergebnislos.

Meine Vermutung: Man wollte, dass alle Münzen mit Silbergehalt in "Mark" angegeben werden (bis 5 M). Alle Münzen ohne Silber sollten in Pfennig angegeben werden. Die 20-Pf-Münze zu einem Gramm Silber wurde zuvor ja auch schon ent-silbert. Könnte das ein Grund sein?

Mir ist außerdem aufgefallen, dass die halbe Mark bis 1919 denselben Durchmesser hat wie das 50-Pfennig-Stück ab 1949. Beide standen in ähnlicher Relation zur jeweiligen Mark-Münze ihrer Zeit, also DM und (Gold-)Mark. Im Kaiserreich war es ja auch genau die Hälfte in Material und Wert. Zu DM-Zeiten konnte man das lediglich am Durchmesser erkennen - wenngleich die das 1-DM-Stück einen minimal kleineren Durchmesser hatte als die 1-Mark-Münze in Silber.

Ich habe mich gefragt, ob man 1948 bei Einführung der D-Mark ganz bewusst an diese Maße und Relationen angeknüpft hat, um die Menschen, die die alte Währung noch kannten, schnell vertraut zu machen mit dem neuen Geld. Ist ja immer auch eine Frage von Akzeptanz und Vertrauen.

Danke vorab für eure Antworten!
Zuletzt geändert von Brakteat am 08.06.2023, 16:36, insgesamt 2-mal geändert.

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amabhuku

Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon amabhuku » 17.06.2019, 20:01

Bist du im Hauptberuf Politiker?
8)

Ric III
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Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Ric III » 17.06.2019, 20:42

[q
Zuletzt geändert von Ric III am 19.07.2019, 08:09, insgesamt 1-mal geändert.

Xiaolong

Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Xiaolong » 17.06.2019, 21:06

Habe eben noch einmal im Jäger geguckt, da ist zum Thema 1/2M und 50Pf nichts drinnen.
Auffällig allerdings, laut Katalog ist 1904 nichts mit 2,5g FS geprägt worden.
Die Vereinheitlichung des Münzwesens, die mit dem Kaiserreich 1871 begann, war 1903/04/05 aber immer noch nicht durch. Es gab da immer noch Ecken in denen die alten Taler, Kreuzer und xyz reguläre Zahlungsmittel waren.
Vielleicht sucht man dann mal in der Literatur oder sogar in den Tageszeitungen um 1904?
Heute ist doch eh alles digitalisiert, bestimmt findet sich da in einem Archiv etwas.
Könnte also auch aus dieser Ecke kommen, also der Vereinheitlichung des Münzwesens.
Würde jauch zu Deiner Theorie passen... das Silberzeugs Mark zu nennen.
Da das 20 Pfennig Stück mit 1G FS 1877 zuletzt geprägt wurde, den Leuten war die Münze wohl schlichtweg zu klein, war der erste Silberling tatsächlich das 50 Pfennig Stück.
funfact bei Jäger:
1877 gab es wohl schon eine Probe mit der Wertprägung 1/2 Mark...

PS: Das mit dem Wiedererkennungseffekt hat man ja auch bei den Heiermännern, die 5 RM hatte 29 mm und die 5er auch, nur der Silbergehalt war bei den neuen 5ern niedriger ^^

Xiaolong

Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Xiaolong » 17.06.2019, 21:18

Eine rasche Suche ergab das hier ...
Der Reichsanzeiger war wohl das Blatt, wenn es um zenrale staatliche Veröffentlichungen ging...
Hier mal ein paar digitalisierte Ausgaben von 1904

https://digi.bib.uni-mannheim.de/period ... gaben/1904

Ich lach mich schlapp....die erste Zeitung in der ich geblättert habe :D.
Da steht fein säuberlich alles drin..
Rubrik Silbermünzen ^^
Vielleicht wollten die ja die Spalten verkleinern ^^ die silbernen 20PF wurden sicher irgendwann eingezogen und zack wird die Spalte kleiner, wenn die Silbermünzen Mark heissen...

Bild

Wer sucht jetzt in den 1905er Ausgaben?

Brakteat
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Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Brakteat » 18.06.2019, 10:19

Klasse! Vielen Dank für die Antworten und den "Reichsanzeiger". smilie_09
Ich schau gern mal durch die 1905er Ausgaben. Allerdings vermute ich, dass da keine Begründung stehen wird. Man hat sowas ja in der Regel einfach nur bekanntgegeben und gut. Aber wer weiß...

Xiaolong hat geschrieben:Habe eben noch einmal im Jäger geguckt, da ist zum Thema 1/2M und 50Pf nichts drinnen.
Auffällig allerdings, laut Katalog ist 1904 nichts mit 2,5g FS geprägt worden.
Die Vereinheitlichung des Münzwesens, die mit dem Kaiserreich 1871 begann, war 1903/04/05 aber immer noch nicht durch. Es gab da immer noch Ecken in denen die alten Taler, Kreuzer und xyz reguläre Zahlungsmittel waren.
Vielleicht sucht man dann mal in der Literatur oder sogar in den Tageszeitungen um 1904?
Heute ist doch eh alles digitalisiert, bestimmt findet sich da in einem Archiv etwas.
Könnte also auch aus dieser Ecke kommen, also der Vereinheitlichung des Münzwesens.
Würde jauch zu Deiner Theorie passen... das Silberzeugs Mark zu nennen.
Da das 20 Pfennig Stück mit 1G FS 1877 zuletzt geprägt wurde, den Leuten war die Münze wohl schlichtweg zu klein, war der erste Silberling tatsächlich das 50 Pfennig Stück.
funfact bei Jäger:
1877 gab es wohl schon eine Probe mit der Wertprägung 1/2 Mark...

PS: Das mit dem Wiedererkennungseffekt hat man ja auch bei den Heiermännern, die 5 RM hatte 29 mm und die 5er auch, nur der Silbergehalt war bei den neuen 5ern niedriger ^^


Stimmt. Die alten Vereinstaler waren noch bis 1907 Zahlungsmittel im Wert von drei Mark. 1908 kamen dann die Drei-Mark-Stücke, weil das Volk den "Taler" so lieb hatte und ihn ja sogar in Volks- und Kinderliedern verweigt hat. Bei Heller und Kreuzer bin ich mir nicht sicher. Zumindest dürften sie ab 1871/73 kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr gewesen sein. Kann natürlich sein, dass die Menschen trotzdem noch damit gehandelt haben.


P.S.
amabhuku hat geschrieben:Bist du im Hauptberuf Politiker?
8)

Wie kommst'n darauf?
Hmm... Vielleicht plane ich ja im Auftrag von Herrn Scholz die Rückkehr zum Golstandard, wer weiß ;)

Köni123
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Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Köni123 » 18.06.2019, 19:30

Brakteat hat geschrieben: Bei Heller und Kreuzer bin ich mir nicht sicher. Zumindest dürften sie ab 1871/73 kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr gewesen sein.

Der Heller war auf Wunsch Bayerns weiterhin auch nach 1871 gesetzliches Zahlungsmittel zum Wert eines 1/2 Pfennig. Streng genommen bis 11.10.1924. Da hatte sich der Heller aber schon überlebet.
Schon oft gehandelt und bisher nie enttäuscht worden!

Ric III
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Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Ric III » 18.06.2019, 21:56

[
Zuletzt geändert von Ric III am 19.07.2019, 08:10, insgesamt 1-mal geändert.

Brakteat
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Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Brakteat » 19.06.2019, 11:43

Ich schaue gerade mal nach und nach die Reichsanzeiger durch, auf der Suche nach Angaben zu Silbermünzen. Was das Halb-Mark-Stück angeht, bin ich nicht fünfig geworden. Dafür bin ich auf einen Leckerbissen gestoßen: Die Reichstagsdebatte zur Einführung des Dreimarkstücks 1908 anstelle des Talers. Hier ein Auszug. Ihr könnt selber im Link nach- und weiterlesen.

Reichstagsdebatte 1. Mai 1908 über die Ausprägung von Silbermünzen, vor allem des neuen Dreimarkstücks anstelle des Vereinstalers (Reichsanzeiger 1908, Doppelseite 4)
https://digi.bib.uni-mannheim.de/viewer ... 1/0355.jp2

Interessant: Einer der Redner veweist darauf, dass es zu wenig Silbermünzen gibt und dass die Arbeiter inzwischen öfter das goldene Zehnmarkstück ausgezahlt bekommen, was den Arbeitern aber eher hinderlich ist, weil sie das Geld ja sofort in kleinen Stückelungen für den Alltag brauchen. Nur die Reichen könnten sich ein Zehnmarkstück an die Seite legen. Er plädiert auch für das Dreimarkstück als Nachfolger des Talers, weil der alte Taler zum einen noch handlich genug und zum anderen auch werthaltig genug war, während das Fünfmarkstück zu unhandlich sei. --- Es stand insgesamt zur Debatte, entweder das Dreimarkstück anstelle des Talers einzuführen oder stattdessen das Fünfmarkstück handlicher zu gestalten, was offenbar schon seit Jahren in der Diskussion war. --- Ein Zentrums-Abgeordneter lehnt dagegen das neue Dreimarkstück ab, weil es nicht dem Dezimalsystem entspricht. --- Wenn ich die Debatte richtig verstehe, stand damals zur Debatte, die Silberquote zu erhöhen, so dass das 20-Mark-Stück künftig 25 Mark betragen sollte. Oder habe ich das falsch interpretiert? Bitte korrigiert mich. --- Interessant insgesamt, dass es damals im Reich eine Silberknappheit gab. Ein Redner kritisiert, dass für die gewünschten zusätzlichen Silbermünzen mehr Silber im Ausland mit Gold erkauft werden müsste, und das würde ja die Zahlungsbilanz verschlechtern. --- Klasse auch folgender Debattenbeitrag: „Durch vermehrte Silbermünzen wird der Scheckverkehr erschwert. Es ist sehr bequem, wenn man dem Volke mehr Silbermünzen zur Verfügung stellt, aber andererseits ist es sehr schwer, die Gewohnheit des Volkes dahin zu ändern, dass es weniger Gold- und Silbermünzen gebraucht.“ Diese Volk und seine Gewohnheiten waren schon damals das eigentliche Problem - so wie heute mit dem Bargeld... ;)

To be continued. Ich schau mal weiter, was der Reichsanzeiger so hergibt, und melde mich.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hier noch eine Münzstatistik von 1905, bezogen auf 1904:
Bilanz Auprägung 1904 (Reichsanzeiger 1905 / Nr. 8, 11.01.05)
https://digi.bib.uni-mannheim.de/viewer ... 8/0127.jp2
Zuletzt geändert von Brakteat am 19.06.2019, 14:34, insgesamt 2-mal geändert.

Dynastie
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Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Dynastie » 19.06.2019, 12:56

Brakteat hat geschrieben:IWenn ich die Debatte richtig verstehe, stand damals zur Debatte, die Silberquote zu erhöhen, so dass das 20-Mark-Stück künftig 25 Mark betragen sollte. Oder habe ich das falsch interpretiert? Bitte korrigiert mich.

Korrektur: Es handelt sich um die (Silber-) Kopfquote. Die legt vermutlich fest, wieviel ausgeprägtes Silbergeld pro Einwohner zur Verfügung stehen soll. Die Kopfquote wurde auf 20 M erhöht, während ein Abgeordneter sie sogar auf 25 M hätte erhöhen wollen. Das hat aber nichts mit dem 20-Mark-Stück zu tun.

Frank the tank
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Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Frank the tank » 19.06.2019, 13:09

Passend dazu das Buch:
Das große Spiel von Claude Cueni
Es handelt über John Law ....
Dort wird auch thematisiert, dass die Umlaufmünzen fehlen. Der Herr Law will dann Papiergeld einführen um die Umlaufgeldmenge zu erhöhen.
Ich habe das Buch noch nicht zu Ende gelesen. Mal schauen

Xiaolong

Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Xiaolong » 19.06.2019, 13:46

Moinsen :D

Es tut sich was! bin begeistert... Wenn wir nur ein Datum hätten, wann genau die Prägung der neuen halb Märkers öffentlich wurde, fände sich garantiert was in den Tageszeitungen.
War da auch ein wenig am stöbern und hab immer am Monatsanfang geschaut... Leider noch ohne Ergebnis...
Da es damals keine Glotze gab, ist es unglaublich was da alles zu Tage tritt :D.
Den Reportern war es sogar eine Meldung wert, wenn die Kaiserin nach Potsdam fuhr und oh Wunder am Abend wieder zurückkehrte ..
Meine Frau war etwas angepieselt als ich ihr einen Artikel zeigte, in dem ein Prof sich nicht entblödete Frauen auf höheren Schulen als verschwendete Mühen zu bezeichnen...
Waren schon wilde Zeiten...
Für uns recht interessant die ganzen Annoncen, da erhält man einen Einblick wie wertvoll die Silbermünzen früher tatsächlich waren. Kaufkraft und Inflation bekommen da schon ein paar handfeste Fakten. Vieles was für uns heute billig in Asien hergestellt wird, kam damals ein kleines Vermögen (modische Kleidung in etwa). Immobilien waren anno tuc schon recht teuer und mein perönlicher Favorit ist eine Annonce einer orientalischen Reisevereinigung... 8Tage Paris plus mehrere Wochen Aufenthalt in Italien bis Nordafrika für 300 Mark erster Klasse natürlich :D

http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de ... no_cache=1

Brakteat
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Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Brakteat » 19.06.2019, 14:30

Dynastie hat geschrieben:
Brakteat hat geschrieben:IWenn ich die Debatte richtig verstehe, stand damals zur Debatte, die Silberquote zu erhöhen, so dass das 20-Mark-Stück künftig 25 Mark betragen sollte. Oder habe ich das falsch interpretiert? Bitte korrigiert mich.

Korrektur: Es handelt sich um die (Silber-) Kopfquote. Die legt vermutlich fest, wieviel ausgeprägtes Silbergeld pro Einwohner zur Verfügung stehen soll. Die Kopfquote wurde auf 20 M erhöht, während ein Abgeordneter sie sogar auf 25 M hätte erhöhen wollen. Das hat aber nichts mit dem 20-Mark-Stück zu tun.


Ahh... Vielen Dank!

Hier noch mal die Bekanntmachung des Münzgesetzes von 1909.
https://digi.bib.uni-mannheim.de/viewer ... 8/0240.jp2
Interessant, dass dort immer noch "Fünfzigpfennigstücke" genannt werden, obwohl sie doch zu der Zeit längst schon als "1/2 Mark" geprägt werden. Möglicherweise spielte es keine Geige, ob man die Münzen so oder so ausprägte. Hmm. Wäre aber ungewöhnlich angesichts der sonst preußischen Gründlichkeit...

Brakteat
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Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Brakteat » 19.06.2019, 17:35

Ein wenig von meiner "Ausbeute", auch wenn ich immer noch keine Antwort auf die 50Pf/Halbe-Mark-Frage gefunden habe. Trotzdem hab ich das ein oder andere gefunden, wo ich beim Lesen hängengeblieben bin:

https://digi.bib.uni-mannheim.de/viewer ... 7/0113.jp2
Frage an Fachkundige in Bezug auf die Münzbilanzen (hier von 1906): Immer ist aufgelistet, dass die Reichsgoldmünzen ausschließlich in privatem Auftrag ausgeprägt wurden. Weiß jemand, was es damit auf sich hat? Welche Privatleute haben Goldmünzen prägen lassen und zu welchem Zweck? Und warum ausschließlich Privatleute?

Münzgesetz vom 9. Juli 1873, abgedruckt am 16. Juli 1873:
https://digi.bib.uni-mannheim.de/viewer ... 1/0446.jp2

Reichstagsdebatte 12. März 1900 über Änderungen im Münzwesen:
https://digi.bib.uni-mannheim.de/viewer ... 9/0479.jp2
Hier geht es u.a. wieder um den Streit, ob es mehr Fünfmarkstücke geben soll und dafür immer mehr Taler aus dem Verkehr gezogen werden.

Debatte über die Ausgabe von Reichskassenscheinen am 16. Mai 1906, abgedruckt am 17. Mai 1906:
https://digi.bib.uni-mannheim.de/viewer ... 7/0025.jp2
Hier interessant: Für eine höhere Silber-Kopfquote von 10 auf 15 Mark (also die Zahl an geprägten Silbermünzen pro Bürger) hat man zuvor die Talerbestände in den Kellern der Reichsbank als Ausgangsmaterial für die neuen Münzen genutzt. Da der Taler ca. zehn Prozent mehr Silber als die silbernen Scheidemünzen enthielt, ergaben sich daraus zehn Prozent mehr Silber-Scheidemünzen.

Sehr schön: Ein längerer Artikel über den Taler im Reichsanzeiger vom 28. September 1907 in der Rubrik "Kunnst und Wissenschaft":
https://digi.bib.uni-mannheim.de/viewer ... 7/0335.jp2
Anlass ist der "Abschied vom Taler". Der Artikel schließt mit den Worten: "Sollte man aber, eine Frage, die erst unlängst im Reichstag erörtert worden ist, noch zur Prägung eines Dreimarkstücks gelangen, so würde dieses im Volksmunde sicher wieder Taler genannt werden."

Debatte über Änderungen am Münzwesen am 31. März 1908:
https://digi.bib.uni-mannheim.de/viewer ... 1/0009.jp2
Hier geht es auch um eine Erhöhung der Silber-Kopfquote von 15 auf 20 Mark.

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Friedrich 3
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Re: Historisches zur Mark-Währung (1873-1918)

Beitragvon Friedrich 3 » 19.06.2019, 18:32

Das ist ja wieder mal ein Threat ganz nach meinem Geschmack!
Viel zu lesen und zu lernen. Vor allem die alten Zeitungen sind eine gute Sache, vor allem auch für Nebensächlichkeiten wie Erntemengen usw.

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