MaciejP hat geschrieben:Bumerang hat geschrieben:Gold war außerdem damals Geld und konnte somit nicht steigen.
Eben, das ist ja genau der Punkt. Entweder Gold ist Geld/Zahlungsmittel, dann steigt der Aktienmarkt direkt gegen Gold, oder Gold ist nur Rohstoff, dann steigen sowohl Aktien als auch Gold bemessen im jeweiligen Papiergeld. In jedem Fall ist Gold aber nichts Produktives, das eine echte Rendite erzeugen kann.
Zum Aufwand mit der jeweiligen Anlageklasse hatte ich ja oben schon was geschrieben, da muss man bei Aktien je nach Anlageform mehr oder weniger Zeit investieren. Gold braucht man nur in den Tresor zu legen und hat dann genug Zeit, im Internet nicht enden wollende Diskussionen zu führen.
Der Vergleich hinkt in jedem Falle, weil Gold immer das selbe bleibt, während Aktien und andere Anlageklassen eben nicht fungibel/austauschbar sind.
Das ist das Problem bzw. die Irreführung.
Man betrachtet bei Indizes nur die Überlebenden und ignoriert die Pleiten völlig. Hat man in seinem Portfolio solche Flops, kann die Rendite durchaus negativ werden, je nachdem wie ungeschickt man agiert, mitunter schmerzhaft. Vergleichen damit, ist die Kaufkrafterhaltung des Goldes als Geld, auf alle fälle schon mal besser. Ja diese einfache, geradezu stupide Anlageklasse ist besser als die Mehrheit der Finanzprodukte. War Gold Geld, konnte man es zu einer seriösen Bank tragen und es verzinsen lassen. Das hat man auch getan, als das Geld frei war! Schon alleine deshalb ist "dein" Chart Unfug.
Eine unechte Rendite gibt es nicht. Es zählt die Summe die man nach x Jahren in den Händen hält, ob durch Verzinsung oder Kursgewinne. Manche wollen bzw. wollten kein Risiko eingehen, deshalb haben sie gespart. Das kann man finden wie man will, ihnen dieses Verhalten vorzuwerfen steht niemandem zu!
Gold ist genau sowenig produktiv wie Fiatgeld. Erst wenn man es irgendwo investiert, wird es produktiv. Fiat zwingt aber einen zur Investition, sonst verliert es an Wert. Wenn jeder gezwungen wird zu investieren, steigen die Assetpreise was wiederum kleinere Renditen zur Folge hat.
Der Kapitalmarkt muss ein Markt bleiben in dem die Akteure mehr oder weniger intensiv partizipieren, je nach Risikobereitschaft. Eine Investition muss bedacht sein und die Rendite zwingend in Relation zum Risiko stehen. Unser Geldsystem hat diese wichtige Regel außer kraft gesetzt und somit den gesamten Markt durcheinander gebracht. Die Fehlallokation der Mittel als Folge, ist das Schlimmste was passieren kann. Das Kapital fließt nicht mehr in die Realwirtschaft, wo es sinnvoll eingesetzt werden würde - und
vor dem Fiatzeitalter allein Rendite bringen konnte - sondern in das Finanzsystem. Alle müssen spekulieren, weil das Kapital vom realen Markt ins Casino gewandert ist.
Das was du kritisierst, ist eine direkte Folge des Fiatsystems. Wenn Unternehmen lieber ihre Aktien zurückkaufen oder an der Börse spekulieren, anstatt in neue Produkte zu investieren, ist doch gewaltig was faul. Du sagst nun, jeder sollte Aktien kaufen, anstatt das Geld zu horten. Damit unterstützt man diesen Prozess nur. Es kann nicht sein, dass man für ein relativ hohes Risiko (Aktie), nur 2 bis 3% nominale Dividendenrendite erhält, real quasi null. Alle hoffen auf Kurssteigerungen. Woher sollen die denn kommen, wenn das Unternehmen nicht deutliche mehr produziert und damit Kapital anzieht? Geld haben alle wie Heu gehortet oder sich "0%"-Kredite genommen.
Das Problem liegt in der Kapitalverdichtung auf der oberen ebene, wo es größtenteils nicht mehr konsumiert werden kann. Die einbrechende Nachfrage will man nun ankurbeln, indem man Kredite gewährt, die höher verzinst werden als das Gesamtwachstum. Diese Rechnung kann doch nie und nimmer aufgehen. Die Umverteilung wird dadurch nur beschleunigt.
Das Ganze führt dazu, dass der Durchschnittsanleger mit Gold meistens besser fährt als mit irgendwelchen Anlagestrategien aus der Bankfiliale. Lass mal die Charts bei Seite und schaue dir die Realität an. +90% der Anleger haben mit Finanzprodukten Miese gemacht. Wer in Gold und/oder Immobilien langfristig investiert/gespart hat, liegt fast immer besser als diese 90%.
Und ja, nicht jeder versteht den Finanzmarkt, egal wie viel zeit er sich nimmt. Kannst dich an das Bildungsministerium wenden, diesen Zustand aber dem Anleger nicht zum Vorwurf machen!
Wer sich nicht auskennt und risikoscheu ist, kann EM und Immobilien kaufen. Er schläft ruhig, zahlt keine Steuern auf die gesparte Miete und hat am Ende in aller eEgel ein Vermögen, anderes als 90% der Möchtegerne Finanzjongleure.