Maplesammler hat geschrieben:haehnchen03 hat geschrieben:Wir hatten vor wenigen Jahren Preise von um die 30€/oz. Da wurde auch gekauft.
Warum lassen es die größten Abzocker der Finazwelt zu, dass der Silberpreis soweit fällt.
Du vergisst das auch am fallenden Silberpreis verdient wird. Es ist immer schwer sich vom physischen Silber zu trennen und auf das Papier zu schauen.
Aber nur dort wird der Preis gemacht.Und zum Silber Defizit, hier sieht man mal wieder schön wie schwer es ist wenn sich mal jemand eine Meinung gebildet hat sich von dieser wieder zu lösen und einfach zuzugeben es gibt genug Silber für alle.Wenn sich mal jemand eingelesen hat und überzeugt wurde es gibt ein Defizit wird das gegen alle Argumente verteidigt.
Zunächst einmal halten wir fest, dass der Preis am Papiermarkt gemacht wird.
Hier wurde die Definition festgelegt, ein "strukturelles Defizit" würde bestehen, wenn die physikalische Nachfrage die Produktion übersteigt. Meinetwegen, Definitionen müssen nicht diskutiert werden.
Fällt Euch was auf?
Der Preis für das Metall wird am Papiermarkt gemacht, der Defizit wird aber, nach der obigen Definition, am Metallmarkt gemessen.
Das ist in meinen Augen nicht kongruent. Wenn der Papiermarkt so stark ist, dass er den Preis bestimmt, kann doch nicht der winzige physikalische Markt für ein Defizit oder Überschuss ausschlaggebend sein! So viel zur akademischen Betrachtung der Definition.
Ich lasse mal den Begriff strukturell weg und sage, wir haben ein Defizit im Gesamtmarkt (Papier und Metall), weil die Papiernachfrage niemals befriedigt werden kann, auch nicht anteilig.
Wir können nun darüber sinnieren, warum es trotzdem genug Metall gibt, was zweifelsohne richtig ist.
Wenn wir Silber als Rohstoff betrachten, finden wir schnell eine Erklärung. Es wird auf Termin verkauft, gehedged, spekuliert, etc, also wird das Papier im großen und ganzen keinen großen Einfluss haben.
Für Öl, Kupfer etc, absolut plausibel, weil
Rohstoffe ausschließlich von der Wirtschaft nachgefragt werden!Man kann berechnen wie die Konjunktur läuft bzw laufen wird, wie sich die nachfrage vermutlich entwickelt, wie die Lagerkosten sind etc und so einen Preis vorhersehen und dabei verdienen.
Wie sind da die Schwankungen? Naja, je nachdem, ich sag mal zwischen 10% und 50%, großzügig gerechnet.
Wie ist die Silbernachfrage? Völlig anders.
Wenn die privaten Investoren glauben, dass inflationsbedingt oder durch Knappheit im Markt der Preis anziehen wird, rennen alle und kaufen! Die Schwankung der Investitionsnachfrage kann also mehrere 100% ausmachen, im physikalischen Markt wohlgemerkt! Wenn dazu nur noch ein Bruchteil der Papiermarktteilnehmer auf Auslieferung bestehen, wird man das Defizit sehen.
Dadurch, dass am Papiermarkt der Preis bestimmt wird, ist es auch nicht irrelevant (wie weiter oben in etwa sugeriert), wenn ein Papiermarktteilnehmer pleite geht, weil er seine Verpflichtungen nicht honorieren kann, und maximal seinen Kontrahenten schädigt. Im Gegenteil, die Signalwirkung ist verheerend.
Das hat weniger mit dem Silber (oder Gold) zu tun, sondern mit dem Fiat! Die Nachfrage nach gutem Geld ist unbegrenzt. Damit ist die Fiatnachfrage nach Gold und Silber unbegrenzt, wenn es zu einer Krise oder nur starken Inflation kommen wird.
Solange man die physikalische Nachfrage befriedigen kann, sieht es so aus, als wäre die Welt i.O.