CasaGrande hat geschrieben:
Was ich eigentlich meinte war einmischend, interventionistisch, etatistisch, einwanzend, anmaßend, überwachend, planwirtschaftlich, wichtigtuerisch, subventionistisch, freiheitsfeindlich, gleichmachend, moralinsauer, bevormundend, menschenverachtend, verleumderisch, doppelzüngig, ...
Bei den rot markierten Begriffen herrscht wohl Konsens. So einen Staat kann keiner wollen.
Auf die blauen Begriffen, komme ich noch zurück.
CasaGrande hat geschrieben:in Kurzform: das sozialistische Lied singend.
Eine überaus gefährliche Verbindung aus gotteslästerlicher Hybris und beschämender Inkompetenz.
Das ist meines Erachtens der direkte Weg in die Diktatur!
Veto. Nicht weil ein sozialistischer Staat nicht so sein kann bzw. war wie oben beschrieben, sondern weil m.E. definitiv nicht NUR ein sozialistischer Staat so ist, sondern auch ein rechtskonservativer, absolutistischer oder faschistischer Staat genauso sein kann bzw. so gewesen ist.
Somit gibt es definitiv zwei Wege in die Diktatur, die zu vermeiden sind.
Und nun zum aus Deiner Sicht idealen Staat, den du hier beschreibst:
CasaGrande hat geschrieben:Ein schlanker und schlagkräftiger Staat, der sich weitestgehend auf den konsequenten Schutz und die strikte Wahrung der Bürger- und Eigentumsrechte beschränkt wäre ein starker Staat.
Dann ist das Zahlen von notwendigen, aber sinnvoll einzusetzenden Steuern auch kein Problem.
Und dann klappt's auch mit dem Nachbarn.
Ich gehe zunächst nicht auf den zentralen Punkt ein, das Eigentumsrecht alls Inbegriff dieser Rechtsordnung. Nehmen wir zunächst an, es wäre so am besten.
Dieser schlanker und schlagkräftiger Staat, würde de facto irgendwann schwächer sein, als die Eilten (im negativen Sinn) die in jedem freiheitlichen Staat entstehen. Das kann keiner leugnen. Sobald diese Eliten eine ausreichende Macht haben um den Staat zu beeinflussen, werden sie es tun. Sie taten es bisher immer, seit es Menschen gibt.
Das beste Beispiel sind die USA, die sich von der Krone gelöst und eine ziemlich freie Gesellschaft errichtet haben. Auf die ursprünglichen Nachteile dieser sehr freien Gesellschaft gehe ich auch nicht ein (Ausrottung der Indianer, Faustrecht) ich würde sie sogar dulden, wenn sie zu einer späteren Gesellschaft geführt hätten, die frei und stabil ist.
Die US Amerikanische Gesellschaft ist weder frei noch stabil, das wird immer deutlicher. Somit ist die Freie Gesellschaft so wie Du sie beschreibst eine Utopie wie der Kommunismus. Auf dem Weg in diese Utopien landet man in der Diktatur.
Warum dann weiter gehen und nicht einfach die Balance wahren, genau zwischen dem Kommunismus und der völligen Freiheit?
In dieser Mitte, sind die blauen Begriffe ein muss. Deshalb, weil damit die Balance gewahrt wird zwischen Menschen mit Macht und jene ohne Macht. Es geht dabei doch gar nicht um die Leistung! Das ist Propaganda. Es geht um Macht. Niemand kann so viel leisten um
aus eigener Kraft Milliardär zu werden. Man wird das nur mit Hilfe vieler Anderer. Sobald man die so gewonnenen Macht gegen diese Menschen einsetzt, wird es gefährlich. Nicht moralisch und nicht rechtens sowieso.
Die Menschen konnten sich dagegen nur wehren, in dem sie einen Republik gegründet haben, in der die Mehrheit entscheidet (zumindest entscheiden soll), nicht ein kleiner Kreis von Mächtigen. Ob Adel, Geldadel, oder Politbüro, völlig Wurst.
Somit war der moderne Staat das Instrument des Willen des Volkes nach Selbstbestimmung. Wer den Staat vernichtet, vernichtet auch diesen Zweck. Wer ihn zu stark aufbläht auch. Wir sind verdammt die Balance zu halten oder in die Diktatur zu driften.
Und nun zum Eigentumsrecht - Wer dieses Recht über alles stellt, sollte sich fragen ob er dem Adel oder dem Klerus angehört. Wenn nicht, ist das was er als sein Eigentum nennt, gar nicht sein Eigentum!
Ach ja, und die Amis sind alle Briten.
Man kann sich nicht den Zeitpunkt auswählen, ab wann das Eigentumsrecht gelten soll.
Denn wenn ja, komme ich morgen mit 'ne Knarre und nehme Dir alles weg und sage, ab morgen gilt das Recht, dass jeder das was er besitzt sein Eigentum nenne darf, für immer und ewig.