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Wie knapp sind unsere Metall-Rohstoffe?

Allgemeine Diskussionen zu Silber, Gold und Edelmetallen, sowie die Entwicklung des Gold- und Silberkurs.

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Finerus
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Wie knapp sind unsere Metall-Rohstoffe?

Beitragvon Finerus » 26.03.2015, 20:56

Wie knapp sind unsere Metall-Rohstoffe?

Forscher ermitteln Versorgungsrisiko für 62 wichtige Elemente

Ob Gallium, Chrom oder Seltene Erden – viele Metalle sind für die moderne Technik unverzichtbar. Wo Nachschub-Engpässe oder Knappheit drohen, haben nun Forscher in der bisher umfassendsten Analyse der Kritikalität von 62 Elementen ermittelt. Wie sich darin zeigt, ist das Versorgungsrisiko vor allem bei den Metallen hoch, die für die hochspezialisierten Aufgaben in Hightech-Geräten benötigt werden.

Quelle: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-18705-2015-03-26.html

Gemäß der zitierten Studie der Yale University ist die Versorgungslage bei den meisten Industriemetallen wie Kupfer oder Aluminium nicht kritisch. Anders die Situation bei einigen Metallen und Rohstoffen, die in neuen Technologien zum Einsatz kommen und für die sich in den kommenden Jahren ein Engpaß abzeichnen könnte: Indium, Arsen, Thallium, Antimon, Silber und Selen.

Das deckt sich im wesentlichen auch mit den Studien der BGR. Auch die Einschätzung, daß ohne systematisches Recycling - in den USA eine relativ neue Einsicht - die heimische Industrie in der Versorgung mit kritischen Rohstoffen sich zu sehr von den Förderländern abhängig macht, war bereits vor zwei Jahren in der deutschen Studie exakt genauso so zu lesen.

Gruß
Fin.

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Kursprophet
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Beitragvon Kursprophet » 26.03.2015, 21:33

Thx Finerus smilie_01
Si vis pacem para bellum

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silver_fox
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Beitragvon silver_fox » 26.03.2015, 21:40

Eine durchaus interessante Frage wäre ja: Wenn in 20 oder auch 30 Jahren Rohstoffe wie Gold und Silber knapp (oder zumindest noch knapper) geworden sind -- Wird dann immer noch "auf dem Papier" um Größenordnungen mehr davon herumgeschoben als überhaupt verfügbar wäre?

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SilberZug
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Beitragvon SilberZug » 26.03.2015, 22:57

Wenn es wirklich knapp werden würde, nur der Gedanke schon daran, würde Silber in die Höhe schießen lassen. Tut es aber nicht. Warum wohl? Gab es solche Artikel nicht schon vor 30 Jahren? Auch wenn der Verbrauch steigt, kann das sicher durch Recycling und neue Fördermethoden ausgeglichen werden. Meiner Meinung nach wird das viel zu überbewertet. Aus DIESEM Grund würde ich daher nicht Silber kaufen, erst Recht nicht physisch.

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Querulant
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Beitragvon Querulant » 26.03.2015, 23:07

Auch wenn der Verbrauch steigt, kann das sicher durch Recycling und neue Fördermethoden ausgeglichen werden.
Das wirkt sich dann aber sicher auch wiederum auf den Preis erhöhend aus.
Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das Recycling recht billig wäre.
Daraufhin könnte dann die Nachfrage sinken und schon würden sich die zusätzlichen "Fördermethoden" nicht mehr lohnen ...
Also irgendwie hab ich den Eindruck, dass sich hier die "Katze in den Schwanz beißt" :)
Lieber arm dran als Bein ab :)

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Beteigeuze
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Beitragvon Beteigeuze » 26.03.2015, 23:17

Es ist aber auch möglich, dass durch Fortschritte in der Technik oder Physik zB preiswertere Katalysatoren gefunden werden, und dadurch EM ersetzt werden können. Dann würde Pt/Pd einbrechen. Genau wie ein Chart ist so eine Studie nur eine Momentaufnahme der Erkenntnisse und vor allem Hypothesen von heute.

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 27.03.2015, 07:06

Ja, es ist vieles möglich und wir wissen alle nicht was kommt. Deshalb ist es ja auch bei den Edelmetallen wichtig zu diversifizieren und nicht alles auf ein Pferd zu setzen.

Dennoch finde ich die Studie sehr interessant, weil sie zumindest die IST-Situation darstellt. Was die Zukunft bringt, lassen wir einfach auf uns zukommen. Hier muss dann jeder seine persönliche Erwartung für die Zukunft in seine Entscheidung einbringen.

Mir persönlich gibt jedes Gramm Edelmetall ein besseres Gefühl als FIAT Geld auf dem Konto oder in Form von Baumwoll-Lappen. Aber auch das ist eine sehr subjetive Sache.

lifesgood

Finerus
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Beitragvon Finerus » 27.03.2015, 07:46

Ihr habt alle recht, solche Studien bauen zum Teil auf Modellannahmen auf, die von der Realität leicht überholt werden können. Zumindest ist es aber eine weitere Einschätzung, die in diegleiche Richtung weist wie zuvor deutsche und britische Untersuchungen. Ob darin eine Bestätigung zu sehen ist, muss jeder selbst entscheiden.

Für den Individualanleger lautet das oberste Gebot eh, wie lifesgood andeutet, Diversifikation. Das ist meist ohnehin der wichtigste Grund neben anderen Anlagen sich auch mit EM und Rohstoffen zu befassen. Und auch in dem Segment gilt es wieder zu diversifizieren, um ein Einzelrisiko niedrig zu halten.

Gruß
Fin.
smilie_24

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bestone
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Beitragvon bestone » 27.03.2015, 08:21

Das mit den Studien ist immer so ne Sache. Anfnag der 70er Jahre war es die Ölknappheit mit Sonntagsfahrverbot und allem, 40 Jahre später und es wird mehr gefördert denn je. smilie_08

Trotzdem Danke Finerus für diese Info. Ich hätte nichts gegen eine Silberknappheit. :wink:
Viele Grüße
bestone

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Lillebor
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Beitragvon Lillebor » 27.03.2015, 08:48

Wer weiß ob wir in 30 J. überhaupt noch was oder welches Metall brauchen? Oder Öl ?
Kann ich mir nicht vorstellen da immer schneller neue Sachen erfunden werden. Gutes Bsp. mit den 70 ern von @bestone und ÖL smilie_02

Silberknappheit gibt es nur bei mir. Aber ich arbeite dran
Bei einem Absturz sollte man vorne sitzen, denn da kommt der Getränkewagen nochmal vorbei.

krothold
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Beitragvon krothold » 27.03.2015, 09:49

Hoffentlich kriegt keiner raus, dass Erdöl gegen Milchflecken hilft, sonst werden hier gleich mehrere Rohstoffe knapp smilie_10
Dank an WalterSobchak, Meier73, Silbermax, Silverfreak, John_Silver, arsulah, maeuschen2012, Libertad1999, Unzen999, Gairsoppa, winterherz, Slater | forum.silber.de/viewtopic.php?f=28&t=16592

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Bumerang
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Beitragvon Bumerang » 27.03.2015, 10:36

Der Vergleich mit dem Öl hinkt gewaltig. Schließlich wird sein Preis von einem Kartell festgelegt.
Im Universum ist alles unbegrenzt. Die Förder- und Recyclingkosten sind das Problem. Ich bin auch der Meinung, dass die industrielle Nachfrage kaum zur erwarteten Rakete führen wird, sondern die Investitionsnachfrage. Letztere wird heute überbrückt mit Derivaten und Fantomfonds in denen nur Papiersilber "gehortet" wird.

Die industrielle Nachfrage wiederum, wird die Knappheit deutlich machen, wenn Papiersilber vergeblich in physisches umgewandelt werden soll. Das wiederum führt zum Platzen der Papiersilberblase und Explosion der Metallpreise.

Auf die künstliche Herstellung von Edelmetalle (oder Substitutionsgüter) wartet man seit dem Mittelalter. Mindestens.
smilie_07

Sollte der Mensch irgendwann in der Lage sein Atome eines Stoffes in die eines anderen Stoffes zu verwandeln, lebt er in einer Ära, in der die Heutige Zivilisation in Vergleich wie ein Einzeller wirken würde. Ich hoffe es, bin mir aber nicht sicher, ob wir in der Lage sind den Materialismus zu überwinden. Wenn nicht, wird es bald Silber in Überfluss geben, mangels Nachfrage ...
Gruß

Bumerang
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Beitragvon haehnchen03 » 27.03.2015, 10:40

bernstedter hat geschrieben:Ölknappheit, Silberknappheit, Baumsterben(Lüge der Grünen in den 70er).

Die Frage ist wem nützt diese Spekulation und wer kann daran verdienen...



Ja ja an allem sind die Grünen schuld, obwohl die erst in den 80ern gegründet wurden.
W K I und WK II brauchen auch noch schuldige.

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Beitragvon $ilver $urfer » 27.03.2015, 10:45

Da selbst Thorsten Schulte inzwischen sagt, dass der Silberpreis nicht Industriebedarf steigen wird, nachdem er genau das viele Jahre lang gepredigt hat, glaube ich ehrlich gesagt auch nicht dran. Ich denke irgendwann wird es wieder spekulationsgetrieben kräftig nach oben gehen.

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Maple Leaf
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Beitragvon Maple Leaf » 27.03.2015, 11:57

Die Behauptungen in meiner Schulzeit, dass die Erdölorkommen noch maximal 20-30 Jahre reichen werden, sind mir nur noch allzugut im Ohr. Damals hieß es ebenfalls, das sei ganz sicher so!

Na ja, heute sind wir schlauer und ich kann den Vorrednern nur Recht geben. Der Recyclinganteil wird wohl zwangsläufig steigen, sofern dies kkostenmäßig vertretbar ist, bzw. lohnt.

Bei übertriebener (oder auch nur extrem hoher) Preissituation kann ich mir ebenso (wie bereits erwähnt wurde) Alternativen vorstellen, die zum Einsatz kommen.

Klar wissen wir das alle nicht und müssen daher abwarten. An die manchmal angeführte Vervielfachung der EM-Preise anhand der industriellen Nachfrage glaube ich jedenfalls nicht.
Liebe Grüße vom Ahornblatt


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