Immense Sammleraufschläge berechtigt?
Verfasst: 22.02.2015, 16:31
Zuerst mal ein freundliches Hallo an alle, die hier mitlesen.
Zu den Mitlesern zähle ich mich natürlich auch. Und je mehr ich hier so gelesen habe, desto mehr beschäftigt mich die Frage, inwiefern eigentlich die für viele der hier thematisierten Silbermünzen erhobenen Sammleraufschläge gerechtfertigt bzw. vertretbar sind.
Ich meine, wir alle hier, oder zumindest die meisten von uns investieren in Edelmetalle, aus welchen Gründen auch immer. Wenn ich mir dann jedoch die Preise für "Bullion-Silbermünzen" von Serien wie Lunar I und II und etlichen anderen anschaue, dann tut sich für mich eine doch erhebliche Diskrepanz auf zwischen den Preisen, die für manche Stücke aufgerufen werden, und dem was an reinem Materialwert dahinter steht.
Ich habe kein Problem damit, für eine Münze, die ich einfach schön finde, einen geringen Preisaufschlag zu bezahlen, eben WEIL ich sie einfach schön finde und gerne haben möchte. Allerdings sehe ich die Entwicklung der letzten Jahre insofern skeptisch, als immer abstrusere Serien mit immer kleineren Auflagen und immer höheren Preisaufschlägen aufgelegt werden. Mittlerweile scheint jeder noch so kleine Staat dieser Welt entweder schon eine eigene Münzenserie zu haben, oder sie bald ins Leben zu rufen. Natürlich sind das dann alles "Must-haves" in schönstem Neudeutsch. Je kleiner die Auflagen, desto höher sind natürlich die Sammleraufschläge.
Als Kind und Jugendlicher habe ich mal mit Begeisterung Briefmarken gesammelt. Auch dort gab es Stücke, für die enorme Summen aufgerufen wurden. Mal ein Beispiel aus der damaligen Zeit:
Ein kompletter Posthornsatz in postfrischer Qualität kostete damals tiefstgeprüft, also in perfekter Erhaltung ca. 6000,- Mark laut Katalog. Und um einen solchen zu bekommen, musste man auch in etwa so viel dafür bezahlen. Der gleiche Satz hat heute einen Katalogwert von ca. 3000,- €. Allerdings kann man ihn für etwa 750,- € jederzeit bekommen.
Das ist zwar aufgrund des fehlenden inneren oder Materialwertes der Briefmarken kein absolut treffender Vergleich, aber letztlich trifft es den Grund für meinen Faden hier doch.
Für mein Empfinden ist die "Investition" in solche Sammlerprodukte eben genau das NICHT. Es ist keine Investition sondern es wird viel Geld bezahlt für Münzen, die es mit dem gleichen Edelmetallgehalt für einen Bruchteil zu kaufen gibt. Das fällt dann für mich eindeutig in den Bereich eines Hobbies.
Denn wer von uns kann schon wissen, wie es denn um den Sammlerwert dieser Produkte in einigen Jahren oder Jahrzehnten bestellt ist? Auch ohne irgendeine Krise welcher Art auch immer können diese Teile dann eben auch auf den reinen Materialwert zurückfallen. Und ich stelle es mir sogar schwieriger vor, jemanden die Vorteile einer Silbermünze mit einem darauf abgebildeten Waldelefanten aus Benin klarzumachen im Vergleich mit einem doch recht bekannten Maple Leaf oder Wiener Philharmoniker.
Bitte versteht mich nicht falsch, auch ich bin gerade dabei, mir neben dem reinen Hortervirus auch noch den Sammlervirus einzufangen. Allerdings habe ich mir da klare Grenzen gesetzt, was die Preisgestaltung der Objekte meiner Begierden angeht. Meine persönliche Grenze liegt beim doppelten Preis des reinen Materialwertes + angemessene Marge für den Verkäufer. Mehr werde ich nicht bezahlen, egal für was.
Wie handhabt ihr das so? Habt auch ihr klare Grenzen, oder kauft ihr Sammlerprodukte nicht nur um des Sammelns willen, sondern erwartet ihr tatsächliche, dauerhafte Wertzugewinne eben dadurch, das es Sammlerprodukte sind und kalkuliert auch damit beim Einkaufen?
Nur um das klarzustellen: Jeder entscheidet natürlich für sich, wie und wofür er sein Geld ausgibt. Hauptsache, er/sie hat ein gutes Gefühl dabei. Aber ich denke, in einem Forum für Edelmetalle sollte eine solche Frage erlaubt sein, inwiefern es sich tatsächlich um eine Investition in EM, oder doch eher um die Befriedigung einer Sammelleidenschaft handelt. Oder, wie in meinem Fall, um ein Zwischending mit klar definierten Grenzen.
Zu den Mitlesern zähle ich mich natürlich auch. Und je mehr ich hier so gelesen habe, desto mehr beschäftigt mich die Frage, inwiefern eigentlich die für viele der hier thematisierten Silbermünzen erhobenen Sammleraufschläge gerechtfertigt bzw. vertretbar sind.
Ich meine, wir alle hier, oder zumindest die meisten von uns investieren in Edelmetalle, aus welchen Gründen auch immer. Wenn ich mir dann jedoch die Preise für "Bullion-Silbermünzen" von Serien wie Lunar I und II und etlichen anderen anschaue, dann tut sich für mich eine doch erhebliche Diskrepanz auf zwischen den Preisen, die für manche Stücke aufgerufen werden, und dem was an reinem Materialwert dahinter steht.
Ich habe kein Problem damit, für eine Münze, die ich einfach schön finde, einen geringen Preisaufschlag zu bezahlen, eben WEIL ich sie einfach schön finde und gerne haben möchte. Allerdings sehe ich die Entwicklung der letzten Jahre insofern skeptisch, als immer abstrusere Serien mit immer kleineren Auflagen und immer höheren Preisaufschlägen aufgelegt werden. Mittlerweile scheint jeder noch so kleine Staat dieser Welt entweder schon eine eigene Münzenserie zu haben, oder sie bald ins Leben zu rufen. Natürlich sind das dann alles "Must-haves" in schönstem Neudeutsch. Je kleiner die Auflagen, desto höher sind natürlich die Sammleraufschläge.
Als Kind und Jugendlicher habe ich mal mit Begeisterung Briefmarken gesammelt. Auch dort gab es Stücke, für die enorme Summen aufgerufen wurden. Mal ein Beispiel aus der damaligen Zeit:
Ein kompletter Posthornsatz in postfrischer Qualität kostete damals tiefstgeprüft, also in perfekter Erhaltung ca. 6000,- Mark laut Katalog. Und um einen solchen zu bekommen, musste man auch in etwa so viel dafür bezahlen. Der gleiche Satz hat heute einen Katalogwert von ca. 3000,- €. Allerdings kann man ihn für etwa 750,- € jederzeit bekommen.
Das ist zwar aufgrund des fehlenden inneren oder Materialwertes der Briefmarken kein absolut treffender Vergleich, aber letztlich trifft es den Grund für meinen Faden hier doch.
Für mein Empfinden ist die "Investition" in solche Sammlerprodukte eben genau das NICHT. Es ist keine Investition sondern es wird viel Geld bezahlt für Münzen, die es mit dem gleichen Edelmetallgehalt für einen Bruchteil zu kaufen gibt. Das fällt dann für mich eindeutig in den Bereich eines Hobbies.
Denn wer von uns kann schon wissen, wie es denn um den Sammlerwert dieser Produkte in einigen Jahren oder Jahrzehnten bestellt ist? Auch ohne irgendeine Krise welcher Art auch immer können diese Teile dann eben auch auf den reinen Materialwert zurückfallen. Und ich stelle es mir sogar schwieriger vor, jemanden die Vorteile einer Silbermünze mit einem darauf abgebildeten Waldelefanten aus Benin klarzumachen im Vergleich mit einem doch recht bekannten Maple Leaf oder Wiener Philharmoniker.
Bitte versteht mich nicht falsch, auch ich bin gerade dabei, mir neben dem reinen Hortervirus auch noch den Sammlervirus einzufangen. Allerdings habe ich mir da klare Grenzen gesetzt, was die Preisgestaltung der Objekte meiner Begierden angeht. Meine persönliche Grenze liegt beim doppelten Preis des reinen Materialwertes + angemessene Marge für den Verkäufer. Mehr werde ich nicht bezahlen, egal für was.
Wie handhabt ihr das so? Habt auch ihr klare Grenzen, oder kauft ihr Sammlerprodukte nicht nur um des Sammelns willen, sondern erwartet ihr tatsächliche, dauerhafte Wertzugewinne eben dadurch, das es Sammlerprodukte sind und kalkuliert auch damit beim Einkaufen?
Nur um das klarzustellen: Jeder entscheidet natürlich für sich, wie und wofür er sein Geld ausgibt. Hauptsache, er/sie hat ein gutes Gefühl dabei. Aber ich denke, in einem Forum für Edelmetalle sollte eine solche Frage erlaubt sein, inwiefern es sich tatsächlich um eine Investition in EM, oder doch eher um die Befriedigung einer Sammelleidenschaft handelt. Oder, wie in meinem Fall, um ein Zwischending mit klar definierten Grenzen.