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An Gold ist nichts real

Verfasst: 11.06.2013, 01:35
von Datenreisender
An Gold ist nichts real
500 Jahre Warten auf Gewinn

Wer im Jahre 1500, beraten durch kluge Propheten für "reale Werte" Gold erwarb, musste genau 500 Jahre, nämlich bis zum Jahr 2000 warten, bis er auch nur den Kaufkraftverlust wieder einspielte. Wenn man allerdings 1257 Gold gekauft hätte, wäre 1500 ein guter Ausstiegszeitpunkt gewesen. Dennoch hält sich bis heute der Glaube, Gold sei im Gegensatz zu Aktien und Geld ein "realer" Wert - ein Blick auf das Metall, das manche als Zahlungsmittel ansehen.

http://www.heise.de/tp/artikel/39/39288/1.html

Verfasst: 11.06.2013, 02:02
von Kaiserwetter
Nun , das ist eine Interpretation ......

Ich möchte nur anmerken , das ich mit 1257 erworbenem Gold auch morgen noch was anderes
erwerben kann .

Mit Papier - Geldscheinen egal ob von Kublai - Khan 1257 gedruckt oder vom Pariser Direktorium 1794,
ganz zu schweigen von deutschen Geldscheinen des Jahrgangs 1923 ....kann ich nichts erwerben.

Verfasst: 11.06.2013, 06:18
von lifesgood
... das heißt doch, wenn meine Vorfahren vor 500 Jahren Gold verbuddelt und vergessen hätten und ich würde den Schatz heute finden, hätte ich damit noch dieselbe Kaufkraft wie meine Vorfahren vor 500 Jahren.

Die Frage ist, was hätten sie sonst verbuddeln können, damit ich nach 500 Jahren noch dieselbe Kaufkraft habe?

Grund wäre in dieser Zeit wohl gewaltigen Steuern ausgesetzt gewesen, wäre vielleicht enteignet worden usw..

Ein Gebäude, an dem 500 Jahre nichts gemacht worden ist, würde es wohl nicht mehr geben.

Es gibt wenige Dinge außer Edelmetallen, die einen Werterhalt ohne zusätzliche Investitionen über 500 Jahre sicherstellen.

lifesgood

Verfasst: 11.06.2013, 06:57
von 999.9
lifesgood,

das sehe ich genauso!

smilie_01

Verfasst: 11.06.2013, 07:11
von Friedrich 3
...ausserdem hätten die alten Münzen einen enormen kulturhistorischen Wert!Der ein vielfaches vom reinen Materialwert wäre....

Von daher hinkt die ganze Sache etwas.FIAT kommt und geht,Gold bleibt!

Verfasst: 11.06.2013, 07:35
von Jules
der Artikel ist Schwachsinn - man kann einfach Bananen nicht mit Kokusnüssen vergleichen

Verfasst: 11.06.2013, 07:50
von lifesgood
... bleibt die Frage, welche Absicht der Artikel verfolgt. smilie_08

Vor allem auch die Frage, warum der Autor am 10.06.2013 die Kaufkrauft des Goldes für den Zeitraum von 1500 bis zum Jahr 2000 vergleicht.

Denn im Jahr 2000 lag der Goldkurs um die 290 $.

Aktuell liegt der Goldkurs bei 1.383 $. Das heißt vom Jahr 1500 bis zum Jahr 2000 hat Gold die Kaufkraft erhalten. Nachdem der Goldkurs sich aber seit 2000 mehr als vervierfacht hat, hat sich die Kaufkraft seit 2000 unter Berücksichtigung der Inflation in diesem Zeitraum rund verdreifacht.

Als wenn man den Artikel fortschreibt, hat Gold von 1500 bis 2000 die Kaufkraft erhalten, aber von 1500 bis 2013 die Kaufkraft verdreifacht.

Wenn man jedoch nicht zu diesem Ergebnis kommen möchte, läßt man die entscheidenden 13 Jahre einfach weg.

Wir wissen ja, mit Kursentwicklungen kann man alles beweisen, man muss sich nur den entsprechenden Zeitraum suchen, der die Aussage bestätigt.

Nicht weg läßt der diesen Zeitraum für Goldminenaktien, die ja in dieser Zeit gefallen sind. Sorry Leute, aber seriöser Journalismus sieht anders aus und hat es auch nicht nötig, sich einer gewissen Polemik zu bedienen ... :(

lifesgood

Verfasst: 11.06.2013, 08:01
von waschbaer
Zur Einordnung: der Autor dieses hochinformativen Artikels ist Begründer der Initiative "Hurra wir tilgen". Darin soll man zusätzlich zu den bestehenden staatlichen Zwangsabgaben, aka Steuern, freiwillig noch mehr zahlen, um dieses hochkriminelle Polit- und Bankensystem am Leben zu halten. Man kann sich sogar ein "Tilgungszertifikat" ausstellen lassen (und dann am besten neben dem CO2-Klimarettungszertifikat im heimischen Wohnzimmer aufhängen und immer schön vom eigenen Heiligenschein beleuchten lassen). Wer sich das näher ansehen will mag bitte selbst nach der Initiative googeln, ich will sowas nicht auch noch durch einen Link honorieren.

Insofern wundert mich der Artikel nicht wirklich. Für mich ist das übelste Propaganda, gerichtet an eine meist junge, technik-affine, stark vernetzte und gut als Multiplikator nutzbare Zielgruppe. Was beruhigt sind die oft ätzenden Kommentare, die i.d.R. gut belegen dass es nicht funktioniert. Wie sehr ich den Heise-Verlag für seine aktuellen und meist fundierten Fakten aus dem IT-Sektor auch schätze, der Grad der Durchseuchung von Gutmenschen, Welt- und Klimarettern im Telepolis Autorenpool wird immer unerträglicher.

Verfasst: 11.06.2013, 08:08
von bestone
Bin ja wegen der Überschrift zuerst mal erschrocken,
nachdem ich dann aber mal einen kleinen Barren
in die Hand nahm war ich wieder beruhigt.

Zumindest mein Gold ist real !

Verfasst: 11.06.2013, 08:18
von Turnbeutelvergesser
Hab den Artikel nicht gelese. Aber das 16. Jh ist mit der massenhaften Einfuhr von Gold aus der neuen Welt durch die Spanier eine Ausnahmesituation. Na ja, wer weiß vielleicht wird ja noch mal ein gewaltiges leicht zu förderndes Vorkommen gefunden. smilie_02

Verfasst: 11.06.2013, 08:21
von lifesgood
bestone hat geschrieben:Bin ja wegen der Überschrift zuerst mal erschrocken,
nachdem ich dann aber mal einen kleinen Barren
in die Hand nahm war ich wieder beruhigt.

Zumindest mein Gold ist real !


... ja, es faßt sich einfach gut an. Neben einem Silber-Libertad habe ich auch immer einen 5 Dollar Indian-Head (von 1911), einen Sovereign (von 1959) und als Bayer ein 20 Mark-Stück mit Ludwig II (von 1874) als Glücksmünzen in der Hosentasche ;)

lifesgood

Verfasst: 11.06.2013, 08:24
von AgCluster
Ich glaube, dass ein brasilianischer Autor die Sache anders sehen würde. Die Inflationsrate war "geringfügig" höher als beim Dollar. So um Faktor 2.750.000.000.000.000.000 (2,75 Trillionen). Hat Gold in Brasilien auch so stark abgewertet?

Verfasst: 11.06.2013, 08:27
von haehnchen03
lifesgood,
vorsicht ich habe mal gelesen es gab früher eine Taschenpfändung.
smilie_20
Dennoch hat der Artikel einen bestimmten Hintergrund, da bin ich mir sicher.

Verfasst: 11.06.2013, 08:48
von 999.9
waschbaer hat geschrieben:Zur Einordnung: der Autor dieses hochinformativen Artikels ist Begründer der Initiative "Hurra wir tilgen". Darin soll man zusätzlich zu den bestehenden staatlichen Zwangsabgaben, aka Steuern, freiwillig noch mehr zahlen, um dieses hochkriminelle Polit- und Bankensystem am Leben zu halten. Man kann sich sogar ein "Tilgungszertifikat" ausstellen lassen (und dann am besten neben dem CO2-Klimarettungszertifikat im heimischen Wohnzimmer aufhängen und immer schön vom eigenen Heiligenschein beleuchten lassen). Wer sich das näher ansehen will mag bitte selbst nach der Initiative googeln, ich will sowas nicht auch noch durch einen Link honorieren.

Insofern wundert mich der Artikel nicht wirklich. Für mich ist das übelste Propaganda, gerichtet an eine meist junge, technik-affine, stark vernetzte und gut als Multiplikator nutzbare Zielgruppe. Was beruhigt sind die oft ätzenden Kommentare, die i.d.R. gut belegen dass es nicht funktioniert. Wie sehr ich den Heise-Verlag für seine aktuellen und meist fundierten Fakten aus dem IT-Sektor auch schätze, der Grad der Durchseuchung von Gutmenschen, Welt- und Klimarettern im Telepolis Autorenpool wird immer unerträglicher.


Das ist originell: dem Staat, der jährlich Milliarden Euro zum Fenster rauswirft für unnütze Rüstung, unsinnigen Straßenbau (Brücken ins Nichts...) usw. auch noch MEHR Geld zu geben ist eigentlich nicht in Worte fassbar.

Klar, dass so ein Begründer einer solchen Initiative auch gegen Gold wettert...

:roll:

Verfasst: 11.06.2013, 09:47
von Kraftwerk
Auch wenn ich nicht verstehe, was der Autor eigentlich zur Anlage empfohlen hätte, interessant ist der Verlauf (inflationsbereinigt) schon:

- Der erste Einbruch um 1500 kommt wohl durch die Entdeckung neuer Goldquellen in der "Neuen Welt".
Das wird wohl auf unserem Planeten in dieser Form nicht mehr vorkommen... Danach sieht der Verlauf
eigentlich nicht mehr so dramatisch aus, sondern recht stabil zwischen 400-500.

- Es gibt dann eigentlich "nur" 4 Ausbrecher nach unten: 2 um 1800, einen wohl um den ersten Weltkrieg
und einen um 2000. Die ersten 3 sind wohl kriegsbedingt - ich glaube nicht, dass man es da eine
Alternative zu EM gegeben haette.

Hat jemand eine Idee zum 2000er Rutsch? Ist vielleicht die dot.com-Blase vorm Platzen?