Silbermännchen hat geschrieben:
Der nächste ist Thomas Grüner - 20.04.2013 -" Es läuft auf einen Staatsbankrott raus "
Ich denke das ist wohl nun doch zu hoch gegriffen.
Aber nichts für ungut, so hat eben jeder seine Meinung.
Ich denke nicht, dass das zu hoch gegriffen ist.
Bleibt einzig die Frage des Zeitraums. Deutschland, der finanzielle Musterknabe des Euroraums hat aktuell über 2 Billionen öffentliche Schulden. Es würden Bürgschaften für den ESM in Höhe von 700 Milliarden geleistet, die werden (ebenso wie die Bankenbürgschaften, die unsere Staatsverschuldung um 400 Milliarden in die Höhe katpultiert hatten) irgendwann eingelöst werden müssen.
Es ist also durchaus realistisch, dass die öffentliche Verschuldung in D in 5 - 10 Jahren bei gut 3 Billionen Euro liegt. Das mit den Schulden klappt sowieso nur noch weil wir historische niedrige Zinsen haben (im Bereich Deutscher Anleihen teilweise Negativverzinsung). Je höher die Schulden umso höher die Unsicherheit und auch für D werden die Zinsen wieder steigen. Historische Extreme sind nie von Dauer.
Es ist noch nicht so lange her, da waren Anleihezinsen von 5 - 6 % auch in D üblich. Was würde das bei 3 Billionen Schulden an Zinsen bedeuten? Eine Zinslast von 150 - 180 Milliarden Euro. Setzt man das in Relation zu 300 Milliarden Bundeshaushalt würde das wohl die Zahlungsunfähigkeit bzw. den Staatsbankrott bedeuten, denn auf Dauer läßt sich ein Haushalt nicht zur Hälfte über Neuverschuldung finanzieren.
Meines Erachtens wird D vielleicht etwas länger überleben als andere Länder in Europa, aber für unmöglich erachte ich auch einen deutschen Staatsbankrott nicht. Gerade weil wir wohl bei jedem anderen Bankrott in Europa wieder zahlen müssen, bzw. bei einem Schuldenschnitt anderer Euroländer wieder "systemrelevante" Banken retten werden.
lifesgood
