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zollbehörden zerstören münzen

Allgemeine Diskussionen zu Silber, Gold und Edelmetallen, sowie die Entwicklung des Gold- und Silberkurs.

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danidee
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zollbehörden zerstören münzen

Beitragvon danidee » 27.04.2013, 10:53

hallo silberfreunde

ich komme hier mit einer frage auf euch zu, welche wahrscheinlich nicht ganz alltäglich ist.

vor gut einem monat habe ich mir bei einem österreichischen händler diverse münzen bestellt mit versand in die schweiz. eigentlich nichts ungewöhnliches.

die ware wurde pünktlich versendet und die sendungsverfolgungsnummer an mich gesandt. 1 tag später waren die münzen bereits beim schweizer zoll angekommen.

dann passierte gut 20 tage gar nichts mehr. auf nachfrage machte der händler eine suchnachfrage bei der post. darauf bekam er ein schreiben der schweizer zollbehörden, dass sie diese sendung einer stichprobenweiser importkontolle unterzogen haben, und dabei festgestellt haben, dass eine "verantwortlichkeitsmarke. auf diesen zitat "schmuckstücken" fehle, er diese beantagen müsse und auf den schmuckstücken anbringen müsse...
weiters schreiben sie dann, dass sie jetzt ausnahmsweise die sendung weitergeleitet haben.

gestern, wiederum fast eine woche später, sind, die münzen gekommen. die freude war gross. doch der erste schock kam zugleich. chf 149.50 !!!! zollgebühren. wohlgemerkt, die mwst. beträgt auf dieser lieferung rund chf 46.-.

den rest kassieren der zoll für folgende "tätigkeiten" ein:

- subtotal st-1 warenwert inkl. portokosten 494.22
- verzollung zone 1: chf 12.- + 3.- von st-1 = 26.80
- NZE sonst. abgaben 13.-
- edemetallkontrolle stellungsgebühr 50.- !!!!
- einfuhrsteuer mwst: 46.70
- revision im auftrag zoll: 13.-
- total: chf 149.50

ich habe schon silber aus österreich oder deutschland mit jeweiligen warenwerten jenseits von 1000 euro importiert. die zollkosten (mwst) waren aber nie über chf 100.-.
normalerweise 8% mwst abgaben + minimalbeträge 2-3 chf für zollgebühren.

dem nicht genug, sind jetzt diverse münzen mit kratzern versehen, weisen komische abriebe auf oder weisen komische gelblich schimmernde flecken auf. ebenfalls sind die kapseln teilweise abgesplittert bzw. zerkratzt.

es handelt sich hier u.a auch um proof münzen :-(

nundenn. der händler beteuert, die münzen sachgemäss und in top zustand versendet zu haben. zudem war alles richtig deklariert, rechnung beigelegt, seine wie meine telefonnumer vermerkt. alles bestens.

der händler geht nun davon aus, dass der zoll diese münzen auf ihren silbergehalt geprüft hat und dabei nennen wir es mal rustikal vorgegangen ist.

mir ist eigentlich herzlich egal was hier wer gemacht hat. ich habe nun diverse, durch zollgebühren überteuerte, teilweise zerstörte münzen hier.

wie würdet ihr in einem solchen fall vorgehen?

vielen dank für eure hilfe
d.

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SilberZug
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Beitragvon SilberZug » 27.04.2013, 11:17

Zum Zoll gehen und Sachlage klären.

Die werden alles abstreiten, Händler versuchen dazu zu bewegen beim Zoll vorbeizuschauen und hoffen das er was erreichen kann.

danidee
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Beitragvon danidee » 27.04.2013, 11:27

anfahrt für mich: 110km
anfahrt für händler: 400km

ausser ich kann zu jedem zoll gehen

Kricke
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Beitragvon Kricke » 27.04.2013, 11:40

Auch ich habe letztens zwei Münzen beim Zoll abholen müssen.
Die Münzen kamen aus den USA.
Warenwert ca. 140 Dollar mit Versand. Zollgebühren von fast 23 Euro bezahlt. Dazu war das Päckchen vom Zoll schon geöffnet worden und mit ihrem Klebeband wurde es verschlossen. Die Münzen darin waren in einem erbärmlichen Zustand. Kratzer,Fingerabdrücke,Abrieb. Die Münzen lagen lose im Päckchen und daneben die zerstörten Kapseln.
Ich fragte den "freundlichen" Herr`n vom Zoll was ich in diesem Fall machen könnte denn der Händler wird sie so nicht verschickt haben.
Die ach so freundliche Antwort lautete: Ihr Problem !!!
Ich glaub,die Chance dagegen was zu tun,liegt bei 0.... smilie_08

danidee
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Beitragvon danidee » 27.04.2013, 12:03

ps: auch meine münzen sind aus einer us-mint....

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AgCluster
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Beitragvon AgCluster » 27.04.2013, 12:39

Kricke hat geschrieben:Auch ich habe letztens zwei Münzen beim Zoll abholen müssen.
Die Münzen kamen aus den USA.
Warenwert ca. 140 Dollar mit Versand. Zollgebühren von fast 23 Euro bezahlt. Dazu war das Päckchen vom Zoll schon geöffnet worden und mit ihrem Klebeband wurde es verschlossen. Die Münzen darin waren in einem erbärmlichen Zustand. Kratzer,Fingerabdrücke,Abrieb. Die Münzen lagen lose im Päckchen und daneben die zerstörten Kapseln.
Ich fragte den "freundlichen" Herr`n vom Zoll was ich in diesem Fall machen könnte denn der Händler wird sie so nicht verschickt haben.
Die ach so freundliche Antwort lautete: Ihr Problem !!!
Ich glaub,die Chance dagegen was zu tun,liegt bei 0.... smilie_08


Was ist das denn für ein Zollamt?
Wenn ich zum Zoll muss, so ist das Paket ungeöffnet. Das Paket öffne ich (der Zoll stellt großzügigerweise ein Teppichmesser) und der Zollbeamte guckt sich das Geschehen an. Nachdem er den Zoll bzw. die Umsatzsteuer berechnet hat, muss ich zahlen und bekomme dann dieses DIN-A5 Papier mit dem Adler drauf. Da der Zoll eine Bundesbehörde ist, sollte das Vefahren doch gleich sein oder irre ich mich da gewaltig? smilie_08
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Beitragvon eurokrem » 27.04.2013, 13:08

@AgCluster

So kenne ich es auch, Paket/Brief wartet ungeöffnet beim Zoll, dort wird unter Aufsicht einen/r Zollbeamten/in Sendung geöffnet und je nach Wert über SPOT Steuer berechnet, das wars, man zahlt was zu zahlen ist und nimmt die Münzen mit, keiner vom Zoll öffnet die Sendung ohne Aufsicht.

Bin aber aus BW, ob das so in allen Bundesländer ist kann ich nicht sagen, hier gehts noch nach Gesetz und mit Ordnung im Zollamt.

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Beitragvon Friedrich 3 » 27.04.2013, 13:15

Zuerst sollte der TE mal sagen um was es sich handelt.Sind es echte Münzen oder Medallien ?
Dann ist die Rechtslage in der Schweiz bestimmt um einiges anders als bei uns in Deutschland.

zum deutschen Zoll....Es wurden bei mir schon Münzen einfach im Zollbüro des Flughafens durchgewunken ohne jede Kontrolle,andere wurden geprüft(erkennbar am Zollklebeband) und bei einigen musste ich sie abholen und im beisein des Beamten das Paket öffnen und mit der Bestellung und Rechnung prüfen ob die Freigrenzen überschritten wurden.

Es kommt immer auf die bearbeitende Zollstelle an und deren Beamte,wie mit Kunst und Kulturgut umgegangen wird.Sie sind leider nicht auf allen Gebieten geschult.Und leider haben sie das Recht dazu,nicht sorgsam damit umgehen zu müssen......

Frage doch bitte unseren Vargas mal.Er ist Schweizer und kennt sich damit eventuell besser aus als wir.
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Janus
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Beitragvon Janus » 27.04.2013, 13:16

Kricke hat geschrieben:Die ach so freundliche Antwort lautete: Ihr Problem !!!
Ich glaub,die Chance dagegen was zu tun,liegt bei 0.... smilie_08


Ist es wirklich so, dass der Zoll eine Ware so beschädigen darf, dass sie an Wert verliert? Also ganz generell..das würde mich jetzt doch interessieren.

Nachtrag: Friedrich 3 hat die Antwort schon vor meiner Frage gebracht.
Wenn das so ist, würde ich nichts mehr aus dem Ausland bestellen. smilie_18

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Friedrich 3
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Beitragvon Friedrich 3 » 27.04.2013, 13:24

Mir fällt gerade auf,das es auch bei einigen Händlern aber auch bei vielen Buchtauktionen der Hinweis ins Angebot aufgenommen wird: "Kein Versand in die Schweiz"
Ich glaube das der Schweizer Zoll berühmt berüchtigt ist und es oft zu Problemen kommt...ist nur mein subjektiver Eindruck.....
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Beitragvon Goldhamster » 27.04.2013, 13:28

Umgehende Anzeige wg Sachbeschädigung und zudem eine Dienstaufsichtsbeschwerde wäre meine Reaktion, eine derartige Prüfungsbehandlung ist absolut unangebracht, da anhand der Händlerdokumente die Zollbehandlung der Ware zweifelsfrei ermittelt werden kann.

Dazu Namen, Personalnummer, Vorgesetztenangaben verlangen.

Sachen gibt smilie_18

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Datenreisender
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Re: zollbehörden zerstören münzen

Beitragvon Datenreisender » 27.04.2013, 13:42

danidee hat geschrieben:wie würdet ihr in einem solchen fall vorgehen?

Ich kenne zwar das schweizer/österreichische Recht nicht, und das geht jetzt auch gegen den Händler, der da ja eigentlich nichts für kann, aber nach deutschem Recht ist der Händler beim Fernabsatz solange verantwortlich, bis die Ware in einwandfreiem Zustand beim Endverbraucher ankommt. Wenn also die Post/der Paketdienst/der Zoll unterwegs was kaputt macht, geht das zu Lasten des Händlers. Zum zweiten hättest Du nach deutschem Recht auch noch ein Widerrufsrecht, könntest den Kauf also komplett rückabwickeln (wegen der Proof-Münzen).
Erfolgreich gehandelt mit: detonic96 (2x), goldjunge53, -bobi- (3x), v5, John Ruskin (3x), san agustin (2x), Sumpek, Silbermax, Kaiserwetter, holly07, trophy, michasi, MapleHF, Willi, Schatzi, Telefon, silberfux, Werderaner, d.pust, mambo, HanzDieter1, silbersauger, HerrHansen, LeipzigGold, ticles, harley, mikawo, peso46, Muddi, $Unzennerd$, Silent, Silberhamsterchen, Goldsilberfan

Kricke
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Beitragvon Kricke » 27.04.2013, 14:30

Alles richtig was ihr hier so schreibt,mit deutschem Recht,was darf der Zoll was darf er nicht.
Wen soll man denn zur Verantwortung ziehen ?
In meinem Fall musste ich mein Paket auch vor dem Zollbeamten öffnen.
Problem in dem Fall war,das es zuvor ja schon geöffnet wurde und mit Zollklebeband wieder verschlossen wurde...
Und was bitte juckt den Zoll wenn aus ihrer Sicht da nur Münzen drin sind?? Ich glaub kaum das Sie die Samthandschuhe anziehen oder sonst pfleglich damit umgehen.
Für Sie ist es einfach nur eine Ware. Und wenn da Fingerspuren drauf sind von ihnen,ich glaub denen ist das egal. smilie_04

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Argentum
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Beitragvon Argentum » 27.04.2013, 15:43

Edelmetallkontrollstellen hast du in Bern, Basel, Genf, Chiasso, Zürich und La Chaux-de-Fonds

das du irgendwas wiederbekommst kannst du dir von Zollseite abschminken, die sind da vergleichbar der Lebensmittelaufsicht in Deutschland, denn hinter ihnen steht das "Gesetz zur Kontrolle des Verkehrs mit Edelmetallen und Edelmetallwaren" und danach dürfen sie lustig mit Abrieb und Prüfsäure hantieren wenn sie Lust haben

sie können auch mit Röntgenfluoreszens prüfen, dafür musst du aber den Arsch hochkriegen und selber darum bitten (was schwierig ist, wenn man nicht weiß ob die Post den Zoll macht oder die Kontrolle), kostet glaube ich auch bissel extra

grenznahe Adresse oder deutsche Freunde schaffen Abhilfe, gibt da ja gewisse Angebote im Netz

Silberfranke
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Beitragvon Silberfranke » 27.04.2013, 15:47

Umgehende Anzeige wg Sachbeschädigung und zudem eine Dienstaufsichtsbeschwerde


Das Verfahren wegen Sachbeschädigung wird doch mit gößter Wahrscheinlichkeit sowieso eingestellt (Beweise???)

Und die Dienstaufsichtsbeschwerde ärgert den zuständigen Beamten zwar und versaut ihm vielleicht die nächste Beföderung, davon bekommst du dann aber auch keine neuen Münzen


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