Goldfisch hat geschrieben:...Einige sind von der CT absolut überzeugt und richten ihre gesamte Anlagestrategie auf diese aus, andere halten die CT für blanken Unsinn ohne Aussagekraft.
...
Selbstverständlich kann auch die CT im Allgemeinen besprochen werden.
Einmal eingeführt, kann die Benutzung der Charttechnik sowie die daraus resultierende Chartanalyse nicht wieder rückgängig gemacht werden - sie ist da, und es wird immer Anhänger geben. Sie ist aber lediglich ein Instrument, welches die Vergangenheit aufzeichnet, um daraus eine Möglichkeit für die Zukunft abzuleiten. Das heißt: In der Vergangenheit passierte bei Konstellation X Szenario X - in der Zukunft (heute nachmittag, morgen, nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr, nächste Dekade usw.) kann aber bei Konstellation X ebenso Szenario Y oder Z eintreffen!
In diesem Zusammenhang würde ich gerne folgende Frage von den überzeugten Charttechnikern beantwortet haben, die Goldpreisentwicklung betreffend: Woran erkannte man charttechnisch im Jahr 2001, dass sich der Wert des Goldes innerhalb der kommenden zehn Jahre versechsfachen würde? Gab es überhaupt irgendwelche Indikatoren zu dieser Zeit, die das voraussagten? Woran im Chart erkannte man den kurzfristigen, 30%igen Rückgang in 2008? Und nachdem sich der Kurs drei mal an der 1000er Marke den Kopf gestossen hat, ging's wieder 90% aufwärts...Woran war das Ende 2009 erkennbar?
Für mich ist der Wert eines jeden Investments vergleichbar mit einer Feder auf einer Wendeltreppe mit freistehenden Treppen und einer handhohen Wandverkleidung. Egal, woher der Wind weht, die Feder kann jederzeit nach oben getragen werden. Sie kann aber auch zwischen den Treppen wieder runterfallen. Und wenn's geschneit hat, wird auch ein Sturm die Feder nicht bewegen, ebenso wenn sie in einer windgeschützten Ecke liegt. Sie kann aber auch unter dem Schuh eines die Treppe hoch- oder heruntergehenden mitgenommen werden...
Ich weiß, dass auch meine Wendeltreppe eine Art Chart ist (z.B. jede Treppe entspricht einem Hunderterschritt beim Goldwert), aber bildlich vorgestellt macht sie die Unvorhersehbarkeit eines Kurses vielleicht klarer. Denn was immer auch passieren mag: Die Feder (= der Kurs) kann fallen, liegen bleiben oder hochfliegen, egal ob die Umstände dafür oder dagegen sprechen.
Warum ich trotzdem ein kleines bisschen in EM investiere, ist die Hoffnung auf Werterhalt und nicht zuletzt die Schönheit einiger Münzen. Ansonsten investiere ich mein Geld in meine Freizeit: Hobby, gut Essen gehen, Urlaub und sowas.