Beitragvon Valentin » 27.05.2009, 16:38
...auch für diesen Thread:
Silber jetzt auch charttechnisch attraktiv
Nachdem der Silberpreis Ende Februar dieses Jahres auf 14,49 USD pro Unze vom Tief im November 2008 gestiegen war, kam es zu einer technischen Gegenreaktion, so die Analysten der Berenberg Bank.
Der Silberpreis habe bis auf die untere Begrenzung des seit Oktober letzten Jahres existierenden Aufwärtstrendkanals bei 11,81 USD korrigiert. Exakt an diesem Punkt habe er wieder nach oben gedreht. Durch den Sprung über das Hoch vom Februar (14,49 USD) habe der Silberpreis in einem intakten Aufwärtstrend charttechnisch kurzfristig Aufwärtspotenzial bis 16,11 USD.
Auch fundamental würden die Perspektiven attraktiv aussehen. So profitiere Silber von der ungebrochenen Nachfrage durch Kleinanleger als "Absicherung" in der Finanzkrise beziehungsweise gegen mögliche stark inflationäre Phasen. Dabei befinde sich die Investmentnachfrage bei Silber noch in der Frühphase der Entwicklung. Im Vergleich zum Beispiel zur Kapitalisierung der Aktien- und Rentenmärkte stelle der Gegenwert des Marktsegmentes mit circa 10 Mrd. USD (Quelle: World Silver Survey GFMS Ltd., London) eine kaum finanzmarktrelevante Größe dar.
Des Weiteren werde Silber im Gegensatz zu Gold seit vielen Jahren industriell verbraucht. Silber sei als elektronischer Leiter in fast jedem technischen Gerät. Darüber hinaus werde es wegen seiner hohen Hitzebeständigkeit in der Raum- und Luftfahrt- sowie der Rüstungsindustrie eingesetzt. Eine schnell steigende Nachfrage komme auch aus neuen Anwendungen der Nano-, Solar-, Batterietechnologie sowie der Wasseraufbereitung oder dem medizinischen Sektor. Dagegen habe die Nachfrage der Fotobranche, die vor zehn Jahren noch knapp für ein Drittel der weltweiten Industrienachfrage verantwortlich gewesen sei, deutlich nachgelassen (circa 15%). Als Resultat daraus sei allerdings auch die aus dieser Anwendung resultierende Recyclingmenge gesunken (Quelle: GFMS Ltd., London).
Die weltweiten Lagerbestände seien inzwischen in die Nähe historischer Tiefststände gefallen. Trotz des stetig zunehmenden Verbrauchs sei es der Industrie nicht gelungen, die Primärproduktion relevant zu steigern. Dies liege unter anderem daran, dass die leicht zu fördernden Silbervorkommen fast alle vollständig erschlossen seien. Die Exploration neuer Silbervorkommen beziehungsweise das Recycling habe sich aufgrund jahrelang niedriger Silberpreise nicht gelohnt. Selbst auf dem jetzigen höheren Niveau würden Primärminen kaum profitabel arbeiten, da die Förderkosten pro Unze teilweise darüber lägen (laut The Silver Institute, Washington, USA).
Die aus der Basismetallindustrie resultierenden Kapazitätsreduktionen (Silber als Nebenprodukt) sollten sich nach Erachten der Analysten ebenfalls angebotsseitig positiv auf den Silberpreis auswirken. Auch im relativen langfristigen Vergleich zu Gold lasse sich attraktives Potenzial ableiten. Bei einem aktuellen Verhältnis zwischen Silber- und Goldpreis von circa 65 bestehe aus Sicht der Analysten in Richtung des historischen Mittelwerts von 15 (Quelle: C.V. Myers, New York, USA) genügend relatives Aufwärtspotenzial.
„Inflation oder Deflation sind nur zwei Fremdwörter für Pleite.“ (Carl Fürstenberg)