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Mehrwertsteuererhöhung auf Silbermünzen

Allgemeine Diskussionen zu Silber, Gold und Edelmetallen, sowie die Entwicklung des Gold- und Silberkurs.

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svcd
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Beitragvon svcd » 05.10.2012, 11:37

wehrwolf hat geschrieben:Dann ist es wohl ratsam einen Gewerbetreibenden aus dem Familien/Freundeskreis bitten, das Zeug für einen zu verkaufen.


Das funktioniert leider nicht.

Das Problem ist stets die ausgewiesene MWST. auf der Rechnung.
Wenn ein EM-Händler von einem gewerblichen Anbieter kauft erhältt dieser eine Rechnung.
Die dort ausgewiesene MWST. erhält der Händler vom Finanzamt erstattet.
Der Aussteller der Rechnung ist dazu verpflichtet diese ausgewiesene MWST. an das Finanzamt abzuführen.

Verkaufst du als Privatmann wirst du in der Regel keine Rechnung mit Mehrwertsteuer ausstellen.
Wenn du es dennoch tust, bist du verpflichtet die MWST. an das Finanzamt abzuführen.
Gleiches gilt für den Gewerbetreibenden im Freundes und Familienkreis.
Verkauft er statt deiner an den Händler, wird der EM-Händler den Betrag inkl. Mwst nur dann zahlen, wenn
er eine Rechnung mit ausgewiesener MWST. erhält die dieser auf Verlangen beim Finanzamt vorlegen könnte.
Dann ist aber eben dein Gewerbetreibender aus dem Familienkreis dazu verpflichtet die erhaltene MWST. an das Finanzamt abzuführen.

Alles hängt somit daran, das du als Privatmann nicht berechtigt bist die ausgewiesene MWST. auf einer an dich gerichteten Rechnung zum Abzug zu bringen.
Wenn du die MWst. sparen wolltest müsstest du somit ein Gewerbe anmelden und EM-Käufe auf dieses Gewerbe laufen lassen. Allerdings musst du dann auch einige andere Dinge beachten. Quasi als eigene Vermögensmanagement Firma mit dir als Hauptkunde.
Wenn diese Firma nur Ware einkauft um Vorsteuer abzuziehen wird das Finanzamt die Gewinnabsicht des Unternehmens anzweifeln und die Sache kippen. Die Firma braucht demnach auch Erlöse. Sie müsste auch verkaufen ...
Der Aufwand hierfür dürfte demnach nur lohnend sein wenn du Werte im höheren 6 stelligen Bereich verwaltest.

Soweit zur Theorie. Wie würde sich jetzt ein MWst.-Erhöhung von 7% auf 19% wahrscheinlich auswirken?

Sollte eine Erhöhung der MWst. von 7% auf 19% kommen sollten sich somit Münzen in Deutschalnd im Schnitt für Endverbraucher um die 12% Differenz verteuern.
Das heisst bei Verkäufen aus Privatbeständen an Privat könntest du diese 12% mehr verlangen ... Verkäufe an Händler hingegen würden endsprechend unattraktiver werden.

Toll für die die Bestände haben und diese an andere Privatpersonen veräussern wollen. Schlecht für die Privatpersonen die künftig noch kaufen wollen.

Die Gesamtnachfrage an Silber-Bullions in Deutschland sollte tendentiell fallen, da man bei jedem Kauf jetzt 19% Steuer an Die Regierung abführen muss.
Es würde mit Sicherheit zu einem Vorzieheffekt kommen, dass nach einer Ankündigung noch sehr viele Leute mit niedriger Steuer kaufen wollen und die ersten Monaten nach einer Steuerhöhung die Umsätze extrem abnehmen würden.

Langfristig gesehen sollte es dann eher zu einer Verschiebung von Silbermünzen in andere Bereiche (Vorzugsweise Goldmünzen) kommen.
Unter anderem sehe ich die Steuer von 19% auf Platinmünzen als Hauptgrund dafür, dass eher Gold als Platin gesammelt wird ...

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Beitragvon 31,1 » 05.10.2012, 11:50

svcd hat geschrieben:...
Wenn du die MWst. sparen wolltest müsstest du somit ein Gewerbe anmelden und EM-Käufe auf dieses Gewerbe laufen lassen. Allerdings musst du dann auch einige andere Dinge beachten. Quasi als eigene Vermögensmanagement Firma mit dir als Hauptkunde.
Wenn diese Firma nur Ware einkauft um Vorsteuer abzuziehen wird das Finanzamt die Gewinnabsicht des Unternehmens anzweifeln und die Sache kippen. Die Firma braucht demnach auch Erlöse. Sie müsste auch verkaufen ...


Bin kein Steuerberater, aaaber man könnte doch ein Gewerbe anmelden, Silber für sich kaufen und mit Gold (0% MwSt.) Handel treiben :mrgreen:

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svcd
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Beitragvon svcd » 05.10.2012, 11:53

Ach ja kleiner Nachtrag. Warum eine Erhöung der MWst. Super wäre für die Leute die Privat bereits viel Silber gehortet haben.
Nehmen wir mal an, du hast damals wie ich ein (gerne auch mehrere :-)) Masterpack gekauft als die Silber Unze bei 15€ lag.
Dann hast du bezahlt 500*15€ (inkl. der 7% MWst). Also so ca. 7500€ pro Masterpack inkl. Steuer.

Aktuell kostet die Bullion so 31€ inkl. 7% Steuer. Dein damals für 7500€ gekauftes Masterpack könntest du demnach aktuell für 31€*500=15500€ verkaufen.

Nach der Steuererhöhung würde bei gleichem Spotpreis der Händler-VK an Privatpersonen um ca. 12% steigen.
Händler könnten demnach nicht mehr für 31€ anbieten sondern jetzt nur noch für ca 34,47€ (31€/107*119)
Dein Silber könntest du damit für ungefähr 3,50€ mehr an andere Privatpersonen anbieten.
Mach pro Masterpack bei aktuellen Preisen somit ca. 1700€ zusätzlichem Gewinn bei Privatverkäufen die obendrein Steuerfrei sind.

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svcd
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Beitragvon svcd » 05.10.2012, 11:58

31,1 hat geschrieben:
svcd hat geschrieben:...
Wenn du die MWst. sparen wolltest müsstest du somit ein Gewerbe anmelden und EM-Käufe auf dieses Gewerbe laufen lassen. Allerdings musst du dann auch einige andere Dinge beachten. Quasi als eigene Vermögensmanagement Firma mit dir als Hauptkunde.
Wenn diese Firma nur Ware einkauft um Vorsteuer abzuziehen wird das Finanzamt die Gewinnabsicht des Unternehmens anzweifeln und die Sache kippen. Die Firma braucht demnach auch Erlöse. Sie müsste auch verkaufen ...


Bin kein Steuerberater, aaaber man könnte doch ein Gewerbe anmelden, Silber für sich kaufen und mit Gold (0% MwSt.) Handel treiben :mrgreen:

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Wenn du es schaffst mit dem Goldhandel mindestens so viel Gewinn zu erzielen, dass du damit die Silbereinkäufe ausgleichst wird das auch funktionieren. Nur ein wenig Gold (quasi pro forma) hin und her schieben reicht jedoch nicht. Das haben schon einige Leute versucht und dann tut es doppelt weh, wenn das Finanzamt das ganze als "Liebhaberei" abtut und die komplette Mwst der von dir gekauften Silberwaren gerne auf einen Schlag von dir hätte ...
Ja ein Mini-EM-Handel kann auch zum Eigenbedarf lohnend eingesetzt werden wenn man genügend finanzielles Volumen dahinter setzt. (Ich würde mal so min. 200.000€ ansetzen). Drunter eher nicht ...

numerobis

Beitragvon numerobis » 05.10.2012, 12:02

svcd hat geschrieben:
Sollte eine Erhöhung der MWst. von 7% auf 19% kommen sollten sich somit Münzen in Deutschalnd im Schnitt für Endverbraucher um die 12% Differenz verteuern.
Das heisst bei Verkäufen aus Privatbeständen an Privat könntest du diese 12% mehr verlangen ... Verkäufe an Händler hingegen würden endsprechend unattraktiver werden.



Da der VK an Händler eben unattraktiver wird sehe ich den möglichen Aufschlag bei Privat an Privat Verkäufen noch lange nicht bei den 12%!

Ob dieser dann bei der theoretischen Hälfte-also 6%-oder darüber/darunter liegt wird sich herausstellen.

Meine Vermutung:Etwas über den 6% der rechnerischen Hälfte,aber eben bei weitem nicht die vollen Zwölfe.

7%-9% werfe ich als anzusetzenden Wert mal in den virtuellen Raum.
Zuletzt geändert von numerobis am 05.10.2012, 12:05, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon 31,1 » 05.10.2012, 12:02

svcd hat geschrieben:Wenn du es schaffst mit dem Goldhandel mindestens so viel Gewinn zu erzielen, dass du damit die Silbereinkäufe ausgleichst wird das auch funktionieren. Nur ein wenig Gold (quasi pro forma) hin und her schieben reicht jedoch nicht. Das haben schon einige Leute versucht und dann tut es doppelt weh, wenn das Finanzamt das ganze als "Liebhaberei" abtut und die komplette Mwst der von dir gekauften Silberwaren gerne auf einen Schlag von dir hätte ...
Ja ein Mini-EM-Handel kann auch zum Eigenbedarf lohnend eingesetzt werden wenn man genügend finanzielles Volumen dahinter setzt. (Ich würde mal so min. 200.000€ ansetzen). Drunter eher nicht ...


Stimmt.

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Beitragvon $Unzennerd$ » 05.10.2012, 12:12

Sollte eine Erhöhung der MWst. von 7% auf 19% kommen sollten sich somit Münzen in Deutschalnd im Schnitt für Endverbraucher um die 12% Differenz verteuern.
Das heisst bei Verkäufen aus Privatbeständen an Privat könntest du diese 12% mehr verlangen ... Verkäufe an Händler hingegen würden endsprechend unattraktiver werden.


Ich denke allerdings sehr wohl, dass es hier mehr als genug Interessierte geben wird, die anhand des Jahrgangs den einst gezahlten Mwst.-Satz herausklamüsern, um eben auf Basis der einst gezahlten 7% mit dem neuen Steuersatz weiterverhandeln zu können. Da geb' ich euch Brief und Siegel drauf. Eine Mischkalkulation wäre hier sicherlich die fairste Lösung... smilie_24

Die 12% aus dem Nichts sind reine Utopie... smilie_20

Verhandlungen würden hitziger, dies ließe sich bereits prognostizieren. :roll:
Zuletzt geändert von $Unzennerd$ am 05.10.2012, 12:19, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon Silberfreak1 » 05.10.2012, 12:12

sorry, aber immer wieder lustich zulesen
wie manch einer überzeugt ist die 19% mwst bei verkauf an privat wieder zu bekommen.

aber es gibt ja hier immer wieder verkäufer, die oftmals preise fern jeglicher marktrealität offerieren
und dann auch noch großzügig darauf hinweisen das sie 2-3% unter niedrigsten händlerpreis bei gold.de liegen.. smilie_11

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Beitragvon 31,1 » 05.10.2012, 12:19

@$Unzennerd$ und numerobis

Also davon gehe ich nicht aus. Wäre ja so wie wenn Du dem Verkäufer für die 2008er Münze weniger geben willst, weil der Kurs bei 15 € lage.
Ich glaube der Preis wird sich nach einiger Zeit wieder am Händlerpreis orientieren.

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numerobis

Beitragvon numerobis » 05.10.2012, 12:20

$Unzennerd$ hat geschrieben:Ich denke allerdings sehr wohl, dass es hier mehr als genug Interessierte geben wird, die anhand des Jahrgangs den einst gezahlten Mwst.-Satz herausklamüsern, um eben auf Basis der einst gezahlten 7% mit dem neuen Steuersatz weiterverhandeln zu können. Da geb' ich euch Brief und Siegel drauf.


Was ja voraussetzte daß der Kauf im aufgeprägten Jahr stattfand.

Das wird wohl nicht nur bei den 1780ern MTT NPs schwierig... smilie_16

Daß der Privatverkäufer die vollen 12% latürnich dennoch vergessen kann sollte klar sein!
(Hälfte-bestenfalls 3/4)

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Beitragvon picodali » 05.10.2012, 12:32

Mich würde mal interessierten, was die hier sogenannten "sicheren Quellen" sind. In dem Entwurf für das neue Steuergesetz kann ich jedenfalls keinen Hinweis auf eine Erhöhung entdecken.
Zudem war bisher, wenn überhaupt, öffentlich lediglich die Rede davon, eventl. die Steuer bei Sammlerstücken zu erhöhen. Kaum vorstellbar, dass Bullions dazugehören sollten. Wenn diese Begrifflichkeiten hier im Forum auch gerne durcheinandergewürfelt werden. smilie_03

numerobis

Beitragvon numerobis » 05.10.2012, 12:36

Hallo Nichtfremder :wink: ,

ich traue dem Gestzgeber jedenfalls nicht zu eine klare Trennlinie zwischen Anlage-und Sammlerstücken zu ziehen.

Zumindest keine welche tatsächlich fundiert wäre(einen Dreckstrick allerdings könnte ich mir vorstellen... :twisted: )

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picodali
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Beitragvon picodali » 05.10.2012, 12:38

numerobis hat geschrieben:Hallo Nichtfremder :wink: ,

ich traue dem Gestzgeber jedenfalls nicht zu eine klare Trennlinie zwischen Anlage-und Sammlerstücken zu ziehen.

Zumindest keine welche tatsächlich fundiert wäre(einen Dreckstrick allerdings könnte ich mir vorstellen... :twisted: )


Fundiert vielleicht nicht, aber bei Gold gibt es schon was ähnliches, liegt imho bei 180% vom Materialwert.

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svcd
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Beitragvon svcd » 05.10.2012, 13:17

Hmm,

Also ich sehe eigentlich nicht ein, warum man denn kein Masterpack verkaufen sollte wenn man als Preis
den des günstigsten Händlers nimmt und da noch mal ein paar % abzieht.

Ich habe da so als Faustformel 50 Cent auf Bullions unter dem günstigstem Händler.
1 Euro bei Lunaren
und 50 Euro bei Kilomünzen.

Klar, kann man bei Einzelstückzahlen Schnäppchen machen aber wenn man wirklich Geld investieren will hilft der Kleinkram doch nicht und wer wirklich viel verkauft wird sich eher an den Händlerpreisen orientieren.

Wenn es privat wirklich immer deutlich günstiger wäre, würde doch keiner mehr beim Händler kaufen oder mache ich da einen Denkfehler ?!?
Klar wären die 12% nicht über Nacht drin aber auf Sicht von einigen Monaten denke ich schon das die Sammlung im Schnitt so um 10% steigen würde.

Irgendwo wird man ja kaufen müssen. Also warum unbedingt beim Händler und nicht hier im Forum wenn es zudem noch ein wenig günstiger ist ...

erfordia90
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Beitragvon erfordia90 » 05.10.2012, 13:45

Das beste Beispiel ist doch der Preis für den Kilo Barren bei ebay/hood und beim Online Händler. Hier beträgt der Unterschied mal gut und gerne über 100€. Insofern wüsste ich nicht, warum ich mir einen Barren beim Händler kaufen sollte.
Inwiefern ebay/hood jetzt für den ein oder anderen in Frage kommt sei jetzt mal dahin gestellt, aber mit etwas Erfahrung und genügend Vorsicht klappt das alles wunderbar!
Bei Gold hingegen setze ich nur auf den Online Händler, aus diversen Gründen...

Wenns ums Verkaufen geht kann man gerade bei Gold über ebay/hood sehr gute Preise erzielen.
Erfolgreich gehandelt mit: Bossi, Aurifer, gildet Hansi, Fox, Argentur, Mahoney33, Maplefan, spikla, Lancelot


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