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Schmutziges Gold?

Allgemeine Diskussionen zu Silber, Gold und Edelmetallen, sowie die Entwicklung des Gold- und Silberkurs.

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Bumerang
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Beitragvon Bumerang » 24.11.2011, 17:10

Alles in Frage stellen ist gut. Sich etwas vorzumachen bringt nichts! ich würde auch gerne im garten Eden leben, und alles haben was ich brauche, am besten ohne viel Arbeit. Funktioniert nicht!

Nur weil ich erkenne, was ich nicht verändern kann, bin ich weder ignorant noch schuld an allen schlimmen Dingen auf der Welt! Und über Massentierhaltung zu klagen als Vegetarier, der in und von einer Gesellschaft lebt die Fleisch ist, ist einfach kindisch!

Wir alle, leben von allen schlimmen Dingen in unserer Gesellschaft. Wenn wir nicht direkt, doch mindestens indirekt profitieren wir alle davon! Wer keine Ausbeutung der Kinder in der dritten Welt will, muss aus dem Westen Auswandern, nach Asien!
Gruß

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FrankKN
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Beitragvon FrankKN » 24.11.2011, 17:26

Es gibt da eine kleine Geschichte von einem buddhistischen Mönch, der - als er eingeladen wurde - auch beim Hühnchen richtig hinlangte. Auf die Frage, ob er denn das vereinbaren könne mit seinem Gewissen und seiner Religion, sagte er: ich würde nie wollen, daß für mich ein Huhn geschlachtet wird. Aber wenn es sowieso eines gibt, warum sollte ich es dann nicht essen?

So ähnlich sehe ich da auch manches.

Ums schuldig machen kommt man gar nicht herum, wenn man Teil dieser Gesellschaft ist. Der Unterschied für mich besteht viel mehr darin, ob ich etwas dagegen tue (egal wie, ehrenamtlich, politisch, engagiere und bestimmte Grenzen ziehe, realistisch betrachtet natürlich) oder eben nicht, bzw. das System stütze, indem ich unhinterfragt drauf los konsumiere.

Aber das muß jeder für sich selbst entscheiden.

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Kontraindikator
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Beitragvon Kontraindikator » 24.11.2011, 17:27

Kursprophet hat geschrieben:Das einzige was wirklich ÖKO wäre wäre eben die Edelmetalle da zu lassen wo sie sind , in der Erde ! 8)

Aha, nun wissen wir, dass wir nach Deinem Stapel nicht im Gartenteich tauchen müssen. Platatiger kann zuhause bleiben smilie_06

Ich sehe keinen Grund, auf Neulinge, die gleich nen Frödd aufmachen und sich umwendend über "trolls" beklagen, naiv zu reagieren. Hat wer bei Maybrit ZDF Illner vom 17. November die Bessermenschen-Meute gesehen, die einen Agro-Trader niedermachen wollte? Ein Rührstück, während das Land mit Mais zuwächst und munter "Bio"-Diesel und -Gas daraus gemacht wird, und Politiker was von zu teuren Kraftstoffpreisen erzählen. Das läuft ähnlich gegen Metalle, den Vorteil haben die Großen, die kaufen munter EM und Agro, während Erna & Michel Deutsch mit ihrem 1,5%-Tenhagen-Festgeld vor dem Fernseher hocken, und sich für ihre Fernsehgebühren über die giftigen Minen und die bösen Spekulanten empören dürfen.
smilie_09

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dr.-hasenbein
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Beitragvon dr.-hasenbein » 24.11.2011, 17:31

smilie_23

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jogyli
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Beitragvon jogyli » 24.11.2011, 17:34

Das Beispiel von FrankKN ist gut.

Natürlich essen wir das Hähnchen. Aber Diskussionen sind angebracht, weil fragt man dann nach gut gehaltenen Tieren, schmecken sie wegen des guten Gewissens besser.

Und natürlich wird es weiter Käfighaltung geben und die meisten sich daraus bedienen.

schelfeis

Beitragvon schelfeis » 24.11.2011, 17:38

Kontraindikator hat geschrieben:Ich sehe keinen Grund, auf Neulinge, die gleich nen Frödd aufmachen und sich umwendend über "trolls" beklagen, naiv zu reagieren. Hat wer bei Maybrit ZDF Illner vom 17. November die Bessermenschen-Meute gesehen, die einen Agro-Trader niedermachen wollte? Ein Rührstück, während das Land mit Mais zuwächst und munter "Bio"-Diesel und -Gas daraus gemacht wird, und Politiker was von zu teuren Kraftstoffpreisen erzählen. Das läuft ähnlich gegen Metalle, den Vorteil haben die Großen, die kaufen munter EM und Agro, während Erna & Michel Deutsch mit ihrem 1,5%-Tenhagen-Festgeld vor dem Fernseher hocken, und sich für ihre Fernsehgebühren über die giftigen Minen und die bösen Spekulanten empören dürfen.
smilie_09

smilie_23

Scheiß Heuchelei in diesem Land...
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Kaiko

Beitragvon Kaiko » 24.11.2011, 18:48

FrankKN hat geschrieben:Es gibt da eine kleine Geschichte von einem buddhistischen Mönch, der - als er eingeladen wurde - auch beim Hühnchen richtig hinlangte. Auf die Frage, ob er denn das vereinbaren könne mit seinem Gewissen und seiner Religion, sagte er: ich würde nie wollen, daß für mich ein Huhn geschlachtet wird. Aber wenn es sowieso eines gibt, warum sollte ich es dann nicht essen?


So würde ich das auch bewerten smilie_01

Wenn ich alles immer in Frage stellen würde, müßte ich nackt rumlaufen und verhungern.

Sicherlich ist da was dran, daß ein Teil Gold nicht gerade "sauber" abgebaut wird, aber daran kann ich doch nichts ändern und wenn jetzt einer sagt "nicht kaufen" smilie_47 ....... dann kaufen es eben andere.

Meine Meinung dazu.

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Schwubb
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Beitragvon Schwubb » 24.11.2011, 18:54

Kaiko schrieb

So würde ich das auch bewerten smilie_01

Wenn ich alles immer in Frage stellen würde, müßte ich nackt rumlaufen und verhungern.

Sicherlich ist da was dran, daß ein Teil Gold nicht gerade "sauber" abgebaut wird, aber daran kann ich doch nichts ändern und wenn jetzt einer sagt "nicht kaufen" smilie_47 ....... dann kaufen es eben andere.

Meine Meinung dazu.



Ich hätte es so formuliert:

Wenn ich immer alles ökologisch korrekt machen würde, müsste ich nackt rumlaufen und verhungern. smilie_24


Man kann und sollte sich bemühen, aber die Kirche auch im Dorf lassen.
Hunde haben Herren,Katzen haben Personal

Finerus
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Beitragvon Finerus » 24.11.2011, 20:03

Also ich möchte hier nicht dem Lager irgendwelcher professioneller Betroffenheitsmimen das Wort sprechen, dennoch halte ich eine nachdenkliche Haltung zum eigenen Handeln und Wirken in einer Zeit großer gesellschaftlicher Umwälzungen und zunehmender Beanspruchung der natürlichen Kreisläufe für angebracht. Das gilt auch für die Gewinnung von Edelmetallen.

Manch erkanntes Übel hat seine Ursache einzig in der unreflektierten Tradition. Um dann eine Änderung anzustoßen, bedarf oft längerer Auseinandersetzung mit der Problematik. Man betrachte nur einmal, wie lange es gedauert hat, bis in Deutschland die Wärmedämmung von Gebäuden voran kam. Die Einwände zu Beginn: zu teuer, häßlich, zu empfindlich, geringe Nutzungsdauer, problematische Materialien etc. etc.

Inzwischen ist Wärmedämmung aber Standard. Die Industrie hat ausgeklügelte und standfeste Systeme zum Vollwärmeschutz entwickelt, mit denen jeder Besitzer eines älteren Hauses gerne die Fassade seiner alten Umweltsünde schmückt und damit ganz nebenbei den Nachbarn überlegenes Umweltbewusstsein demonstriert.

In vielen Unternehmen ist ebenfalls ein Umdenken eingetreten. Wird erst einmal, meist mit Hilfe von externen Experten, die Einsparung von Energie und Rohstoffen in Modellrechnungen kalkuliert, wird oftmals mit großer Verblüffung festgestellt, daß man schon längst durch Umstellung von Produktionsverfahren nicht nur die Umwelt hätte schonen können, sondern langfristig auch die Betriebskosten erheblich hätte reduzieren können.

Auch im Bergbau, in der Gewinnung und Verarbeitung von Edelmetallen wird sich dieses Denken nach und nach durchsetzen. Als Konsument hat man darauf aber wenig Einfluss. Was andere Rohstoffe und Energie angeht, so könnte man selbstverständlich auf unnötige Konsumwaren verzichten. Keine langen Flugreisen für den Urlaub und beim nächsten Autokauf einen Kleinwagen anstelle des Geländemonsters wählen. Das brächte schon sehr viel.

Aber bei der EM-Anlage sparen, des vermeintlich guten Gewissens zuliebe? Kinderarbeit wird bei dem in Deutschland in Form von Münzen, Barren und Schmuck auftauchenden Edelmetall wohl kaum stecken. Solches Gold wird eher direkt im Land der Gewinnung zu Schmuck verarbeitet und an den Steuerbehörden vorbei an Touristen verhökert. Bei Silber als überwiegendes Koppelprodukt der Gewinnung von Kupfer und anderen Metallen, braucht man sich noch weniger Gedanken machen. Hier haben China und Indien mit ihrem atemberaubenden Ausbau von Infrastruktur das letzte Sagen. Als weltweit größte Abnehmer von Industriemetallen bestimmen sie, unter welchen Nachfragebedingungen die Erzlieferanten arbeiten und ob ihnen überhaupt eine zunehmend umweltschonende Förderung ermöglicht wird.

Meiner Überzeugung nach werden allen gegenwärtigen Mißständen zum Trotz langfristig nur nachhaltige Ansätze tragfähig sein.

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georgew.
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Beitragvon georgew. » 24.11.2011, 20:47

..also ich will mich jetzt zwar nicht outen,
aber gold und silber sind für mich schon hobby und es macht spass smilie_02
was ich jetzt schon bücher gelesen habe, aber egal..
kinderarbeit find ich auch nicht gut, aber es gibt genug schönes altes zeuch
ich kauf auch lieber eier aus bodenhaltung,
aber den ökokwaksalberschwachsinn mach ich nicht mit
"Ein intelligenter Feind, ist besser als ein dummer Freund"

erfolgreich gehandelt mit div Forenmitgliedern

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jogyli
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Beitragvon jogyli » 24.11.2011, 20:56

Danke Finerus, du hast besser und ausführlicher ausgedrückt, was ich eigentlich schreiben wollte. smilie_01

Quintessenz einer guten Debatte wäre einfach, dass man nicht alles unreflektiert kauft und wenn wirklich eine Alternative da sein sollte, was bei EM nun mal leider nicht ist, diese nicht ab zu tun, sondern zumindest in Betracht zu ziehen.

Es muss ja auch nicht jeder hinter allem stehen, auch bei der Wahl der Ware herrscht Demokratie. Darüber nachdenken ist aber schon mal ein Anfang.
Und um es zurück auf die anfängliche Fragestellung zu bringen: Diskutieren hilft!

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dr.-hasenbein
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Beitragvon dr.-hasenbein » 24.11.2011, 20:57

georgew. hat geschrieben:(...)
ich kauf auch lieber eier aus bodenhaltung, (...)


ZONK... :mrgreen:

du meinst doch sicher Freilandhaltung ? smilie_06

schelfeis

Beitragvon schelfeis » 24.11.2011, 21:36

Finerus hat geschrieben:Manch erkanntes Übel hat seine Ursache einzig in der unreflektierten Tradition. Um dann eine Änderung anzustoßen, bedarf oft längerer Auseinandersetzung mit der Problematik. Man betrachte nur einmal, wie lange es gedauert hat, bis in Deutschland die Wärmedämmung von Gebäuden voran kam. Die Einwände zu Beginn: zu teuer, häßlich, zu empfindlich, geringe Nutzungsdauer, problematische Materialien etc. etc.

Inzwischen ist Wärmedämmung aber Standard. Die Industrie hat ausgeklügelte und standfeste Systeme zum Vollwärmeschutz entwickelt, mit denen jeder Besitzer eines älteren Hauses gerne die Fassade seiner alten Umweltsünde schmückt und damit ganz nebenbei den Nachbarn überlegenes Umweltbewusstsein demonstriert.


So sehr ich Dir bei allem anderen beipflichte, so sehr muss ich beim Thema Dämmung widersprechen. Wer sein Haus hermetisch versiegelt, wird sich in 40 Jahren (eher früher) fragen, warum sein Haus unbewohnbar geworden ist. Und von wegen Ökologie: Die Energieeinspar-Berechnungen sind deutlich geschönt,...

(was ne Überraschung) smilie_10

...dass Dämmmaterial wird dereinst riesige Berge nicht mehr verwetbaren Rest- oder gar Sondermüll darstellen, zumal es oft Biozide enthält (damit die Fassade nicht sofort wegfault).

Zum vertiefen des Themas:

http://mediathek.daserste.de/sendungen_ ... paren-sinn

numerobis

Beitragvon numerobis » 24.11.2011, 21:51

Zwar aus anderen Motivationen heraus begründet kaufe ich seit geraumer Zeit lediglich noch 20Mark Willis,Vrenelis,Kronen ,den restlichen LMU Kram+Vergleichbares zu.
Wenn sich bei dem Thema eine ökologische oder soziale Frage stellen sollte so haben obige Alternativen allein durch ihr Alter ihre "Belastung" abgesessen.

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silberberg87
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Beitragvon silberberg87 » 24.11.2011, 22:03

Schmutziges Gold.....Schmutziger Fußball :


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Weihnachten ist der Orgasmus des Kapitalismus!!


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